John Russell schrieb:
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> Hallo Tobias,
>
> erlaubst Du bitte einige Bemerkungen zu Deinem
> ansonsten interessanten Bericht.
NatĂĽrlich, mit bestem Dank.
>
> Die "Hörner" am EDG Mk2 sind meines Wissens da um
> ein Verlust der Objektivdeckel zu vermeiden und
> nicht ein Ăśberbleibsel vom EDG Mk1.
Gute Idee, aber die Dinger sitzen just da, wo das Scharnier war, und scheinen irgendwie zur Formensprache zu passen.
> Schade, dass kein sonstiger Zubehör dabei war. Er
> ist bei vielen Herstellern mangelhaft oder
> zumindest nicht praxisorientiert - z.B. ein
> "Waschbeutel" beim alten SLC, eine Tasche ohne
> Tragriemen oder Gurtschlaufe beim Kowa Genesis,
> Okular- und Objektivdeckel bei Meopta, die keine
> zwei Wochen Gebrauch aushalten, und unpraktische
> Taschen, Tragriemen und Okulardeckel beim SV.
>
J
a, schade, aber ich persönlich lege wenig Wert drauf, Riemen, Okulardeckel und Glas reichen mir, Tasche habe ich sowieso eine selbstgebaute gut gepuderte für alle...
> Bei subjektiv empfundenen Verbesserungen durch HT
> Glas bin ich etwas skeptisch. Das menschliche Auge
> kann ein Kontrastumfang von 100:1 (etwa 6,5
> Blendenstufen), und ein Dynamikumfang von 10^14
> (46,5 Blendenstufen!!) umfassen, und dann soll man
> einen Unterschied von 2 oder 3% einer Blendenstufe
> merken? Vielleicht spielen andere Fatktoren eine
> Rolle wie Farbveränderungen durch verbesserte
> Beschichtungen. Wenn man die Reintransmission der
> HT Gläser mit den Standardversionen im Schott
> Katalog vergleicht, fallen die Verbesserungen im
> sichtbarem Spekrum (hauptsächlich am blauen Ende)
> im zehntel Prozent Bereich aus, bei einer Dicke
> von 25 mm. Messbare Transmissionsverbesserungen im
> Fernglas wären also lediglich durch den Einsatz
> von HT Glas in den Prismen zu erzielen.
>
Die Frage, ob höhere Transmission etwas bringt, kann man ewig diskutieren. Meine Erfahrung ist, dass nur die Gläser mit hoher Transmission diesen besonderen Glanz zeigen, den ich mehr als alles andere bei einem Spitzenglas schätze, denn höhere Transmission scheint mir die Hauptvariable. Zeiss HT, Ultravid Plus, Habicht. Für meine Augen lassen die ein EDG, SE eben dunkel, gedeckt aussehen, obwohl Schärfe und Kontrast beim EDG und SE sicher schwer zu verbessern sind. Die EDG Farben sind auch sehr neutral.
Das einzige, was ich als Laie tun kann, ist genau hinzusehen, im ständigen Vergleich, und das EDG ist eben sehr interessant im Vergleich mit dem Ultravid. Also, wenn Nikon keine guten Vergütungen hinkriegt, wer dann... klar, beim Zeiss HT spielt das AK Prismensystem sicher eine grosse Rolle.
Das wäre sowieso der interessanteste Vergleich: Zeiss FL gegen HT, die Gläser sollen sich doch bis auf das HT Glas sehr ähnlich sein. Aber wahrscheinlich wurden die Vergütungen auch geändert, also wieder eine Variable zu viel.
> Ăśbrigens, ich merke, dass Schott jetzt auch ein
> Fluorkron Glas mit einer Abbe-Zahl >90 (N-FK58)
> fĂĽhrt.
>
> Persönlich finde ich den Leica Stativadapter eine
> sehr schnelle und praktische Lösung und möchte
> bei den niedrigen Vergrößerungen lieber nicht
> mit Schraubverbindungen rumfummeln.
>
Es wird nicht mit Schraubverbindungen rumgefummelt. Der Swarovski SLC Adapter ist absolut bombig, stabil, blitzschnell, das gleiche erwarte ich vom Nikon System. Man schraubt einmal einen kleine Adapterzapfen in das Gewinde ans Glas, und da kommt eine Schnellkupplung dran. Leica ist fummelig, riesig,langsam, und viel wackliger.
> Verzeichnung und Bildfeldwölbung können
> unabhängig von einander vorhanden sein. Könntest
> Du bitte "A modern flat field that improves on
> classic pincussion designs" weiter erläutern?
> Flat field ist keine Tugend wenn das FG nicht
> randscharf (Astigmatismus?) ist, und eine geringe
> Verzeichnung wird fĂĽr manchen Anwender
> Globus-Effekt verursachen.
Holger hatte einen Paradigmenwechsel hin zu weniger kissenförmig vorgeschlagen, anlässlich des SF war das wohl nicht angebracht, aber das Nikon scheint mir dazu sehr gut zu passen. Für meine Augen habe ich keinen Globuseffekt, empfinde diese sehr schwache kissenförmige Verzeichnung als angenehm. Zeiss SF oder Swarovision haben eine ganz andere Verzeichnung, insofern war ich beim EDG sehr überrascht, durchgehend schwach kissenförmig zu sehen.
Das Nikon scheint mir sehr aberrationsarm. Flatfield ist generell keine Tugend, wenn man gerne räumliche Bilder hat.
>
> Der Nahfokus und ĂĽberhaupt die Fokuseinstellung
> (und/oder Dioptrienausgleich) ist
> anwenderabhängig und alle Ferngläser haben einen
> gewissen FokusĂĽberhub, damit Kurzsichtige in den
> Unendlichfokus kommen können. Ein Fernglas (als
> Kombination von Objektiv und Okular) ist ein
> afokales Instrument und vermutlich ist der
> Nahfokus in den Spezifikationen ein theoretischer
> Wert wo der StrahlenbĂĽndel vom Okular parallel
> ist (das Objekt erscheint in unendliche Weite und
> kann fĂĽr Normalsichtige am entspanntesten
> betrachtet werden). Kurzsichtige oder diejenigen
> mit guter Akkommodation werden den Nahwert immer
> unterbieten können.
>
Interessant, aber meistens stimmt der Nahwert mit der Spezifikation gut überein, warum beim Nikon diese für Nikon schädliche Abweichung....
> GruĂź,
> John