Lieber Holger,
und hier kommt der Nörgler ... folgendes ist meine bescheidene Meinung (mehr als diese kann ich nicht bieten):
Dein Entwurf einer Einführung ist, wie der Rest des Buches, ein guter, interessanter, hochstehender Text und als solcher in jedem Fall nutzbringend – aber er ist für mich keine Einführung, so wie Du sie offenbar beabsichtigst.
Sofern Du mit der Einführung dem „Anfänger“ das Lesen anderer Bücher wie das von Spix ersparen willst, müsstest Du neben Text und Fotos auch mehr erläuternde Schaubilder, Zeichnungen etc. bieten und diverse Abschnitte, z.B. 2.3 und 2.5, viel einfacher gestalten, da wird für den echten „Anfänger“ viel zu viel vorausgesetzt (z.B. „virtuelles Bild“), und da hilft es auch nicht, wenn Du reichlich auf Passsagen weiter hinten verweist, da liest der Interessierte mit Vorteil gleich den entsprechenden Abschnitt hinten im Buch.
Beispiel: hilft es dem Anfänger, wenn Du auf S. 4 den Begriff „Umkehrprisma“ einführst, wenn er doch zunächst mittels Lektüre des Kapitels 5 verstehen muss, warum es überhaupt ein Umkehrsystem braucht (die Operngläser haben ja auch keines) ? usw.
Natürlich kann man hingehen und den Text vereinfachen. Eine einfachere Einführung im Stil von Hale oder Spix würde dann aber entweder den Charakter des Buches verändern, oder nicht zum Rest des Buches passen; so wie es heute vorliegt, werden minimale Fachkenntnisse vorausgesetzt und dafür Tonnen an Fachwissen vermittelt, und die Verweise auf Bücher wie den Spix machen durchaus Sinn.
Der Text der Abschnitte 2.5 und 2.6 gehören für mich nach hinten, zu den entsprechenden Abschnitten im Buch. Der Teil 2.7 passt für mich als Fazit zum Text über Fernglas-Profile, also ebenfalls hinten ins Buch.
Verstehst Du, was ich meine ? Der richtige Anfänger müsste einfachere Kost vorgesetzt bekommen, der Eingeweihte oder „Halb-Gebildete“ wie ich profitiert mehr von der direkten Lektüre der entsprechenden Kapitel und "braucht" die Einführung nicht. Gerade weil das Buch ganz klar auf das obere Niveau der Fachliteratur über Ferngläser ausgerichtet ist, hebt es sich aus meiner Sicht wohltuend von anderen Publikationen ab.
Ev. können die vorliegenden Texte, die ich gut finde, direkt in die entsprechenden Kapitel integriert werden ?
Kleinere Unstimmigkeiten (S.5 am Ende „...Das Fernglas bildet ein entferntes Objekt in ein sogenanntes virtuelles Bild ab ...“, hingegen S. 6 am Ende der linken Spalte: „...Erst das Auge erzeugt dann das virtuelle Bild...“) sind sicher leicht korrigierbar; ich gehe den Text gerne im Detail diesbezüglich durch, sofern Das nützt und die Einführung - trotz meiner Nörglerei :-) - definitiv Teil des Buches werden soll (wie gesagt, ich habe die Wahrheit nicht gepachtet und sehe die Dinge vielleicht zu einseitig).
Viele Grüsse. Pinac
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.15 16:58.