Hallo Holger,
ich finde es sehr gut. Natürlich ist das Einblickverhalten mulitfaktoriell, also musst Du das auch so detailliert diskutieren. Die Seeger Zitate sind sehr emotional, gut so. Für mich ist das Bild vom Blick durch ein offenes Fenster sehr stark und leicht verständlich.
"instantan" würde ich durch "sofort" o.ä. ersetzen. "Abgasen" würde ich beschreiben, das ist Jagdjargon, und als solcher den meisten Menschen völlig unzugänglich.
Zu Gesichtspunkt 2., würde ich noch etwas genauer beschreiben - a) Fernglas schwenken und vor allem in die Bildmitte schauen b) Sehfeld bei unbewegtem Glas mit dem Auge scannen (Swarovision! Das ist schon fast ein Alleinstellungsmerkmal, das SF geht für mich einen Mittelweg mit besserer Streulichtunterdrückung, wird dadurch wohl aber von vielen als nicht ganz so komfortabel im Einblick empfunden).
Ich würde durchaus auch die Begriffe "black out" und "kidney beaning" kurz erklären, den Mechanismus hast Du schön veranschaulicht.
"Kaustik" ist jenseits meines Wortschatzes.
Das Thema "Randpupille" mit Fussnote zu Dale Forbes würde ich nochmal recherchieren, bin mir nicht sicher, ob das schon gut getroffen ist - du hattest es neulich im Forum besser beschrieben. Was "Randpupille" genau meint, wissen wir noch nicht, oder? Ich glaube, das ist aber ein entscheidender Punkt, und womöglich die Hälfte des Erfolgsrezepts des Swarovision, also schon ein Ding, was sich in zig Millionen Umsatz manifestiert!
Also, warum nicht an Swarovski gehen - das kann ja kein grosses Geheimnis sein, das Zeiss und Leica nicht kennen, das ist reine Philosophie, die eben Sehkomfort der Streulichtunterdrückung/Kontrast vorzieht.
Kollimation hattest Du erwähnt.
In der Praxis wohl noch wichtiger: Absolut synchrone Fokussierung beider Tuben zu jeder Zeit. Da liegt der Hase im Pfeffer, leider manchmal auch bei Premiumgläsern. Wäre ja de facto auch mangelnde Kollimation, bis man über die Dioptrienkorrektur scharfstellt...
Drei weitere Phänomene - leider rein spekulativ - fallen mir noch ein. Ich bin, wie gesagt, davon aus praktischer Erfahrung überzeugt, dass die Stärke der Streulichtblendenabschirmung den Sehkomfort beeinflusst. Was mir noch auffällt und wahrscheinlich damit zusammenhängt:
1. Ein weitentfernter Nahpunkt scheint mir tendenziell den Sehkomfort zu erhöhen (Dialyt 7x42, 8x56, auch Binuxit 8x30) (3D und Parallaxe aussen vor, also sagen wir, bei jenseits 10 Metern) Wird auch für die Streulichtblendenkonstruktion einfacher sein.
Sowie:
2. Wie ist es mit geringerem Sehfeld bei gegebenem Objektivdurchmesser? Auch komfortabler?! (Leica Ultravid 8x42, sehr komfortabel, 8x56 Dialyt auch) Sehr unkomfortabel: 8x30 Monarch 7 mit 154m. Nikon 8x30 unkomfortabler als Habicht 8x30... (154 vs 136m). Liegt das nur an höheren Randaberrationen bei grösserem Sehfeld? Wie wirkt sich das geringere Sehfeld auf die Möglichkeiten bei der Streulichtblendenkonstruktion aus....
3. Starke Aberrationen im Randbereich sind sicher sehr unkomfortabel, Bsp. 8x30 Nikon Monarch 7. Ich hatte da einen richtig komischen Druck auf die Augen. Deswegen schleppen ja manche ihr 8x56 auch tagsüber durch die Welt und nutzen nur das Filetstück der Optik.
Gruss,
Tobias