Die Transmission ist die (sichtbare) Strahlung, die durch ein optisches System durchgeht, sprich am Auge ankommt (bezogen auf Ferngläser). Der Rest ist der Verlust an (Eintritts)Strahlung, der auf vielfältige Weise entstehen kann: Reflexion an Linsen- und Prismenflächen, Streuung innerhalb des optischen Systems, verwendetes Glasmaterial etc.
Eine nicht hochwertig gefertigte optische Oberfläche hingegen führt in erster Linie zu optischen Abbildungsfehlern, hat meines Erachtens aber nicht ursächlich mit besserer oder schlechterer Transmission zu tun. Im übrigen hatte ich ja zwei hochwertige Ferngläser desselben Herstellers verglichen, deren Transmissionswerte sich nach Herstellerangabe nur um 2% voneinander unterscheiden (CL 8x25: 88%; EL 8x32: 90%).
Ich verstehe allerdings nicht, warum der Objektivdurchmesser einen positiven Einfluss auf das Auflösungsvermögen haben soll. Das würde ja bedeuten, dass lichtstärkere Objektive ein und derselben Brennweite das höhere Auflösungsvermögen haben müssten, was nach meiner Kenntnis in der Praxis nicht der Fall ist. Im Gegenteil haben häufig die lichtschwächeren Objektive, also die mit kleinerem Frontlinsendurchmesser (immer bei gleicher Brennweite natürlich), die insgesamt bessere optische Leistung, d.h. bilden schärfer ab, lösen höher auf und haben mehr Kontrast. Warum soll das bei Ferngläsern anders sein?
Insoweit kann ich auch Deine Feststellung, die AP eines Fernglases sei der maßgebliche Parameter für die Bildqualität, in keinster Weise nachvollziehen. Das einzige, was große Objektive und damit (bei gleicher Vergrößerung) auch große AP schaffen, ist mehr Licht zum Auge zu bringen, weshalb sie bei schlechter werdenden Lichtverhältnissen, insbesondere in der Dämmerung, natürlich im Vorteil sind. Über die optische Qualität der erzielten Abbildung hingegen sagen große Objektivdurchmesser und daraus resultierend gößere AP gar nichts aus.
Grüße, Andreas
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.06.17 11:27.