Hallo OhWeh,
danke für den ausführlichen Test, der etwas ernüchternd ausfällt – schade: ich hätte mir für den Hoffnungsträger von Swaro ein besseres Ergebnis gewünscht, zumal er ja in diesem Forum schon (zu Unrecht?) von verschiedener Seite mit Vorschusslorbeeren bedacht worden ist.
Ich kenne das Glas kaum, habe es nur einmal in/vor einem Waffengeschäft mit meinem 8x32 Conquest HD verglichen. Damals fiel mir auch die Streulichtempfindlichkeit gegenüber dem HD auf. Bei geringem Gegenlicht gefiel mir aber das Bild im CL besser: natürlichere Farben und zumindest in Teilen helleres Bild (trotz 8x30 gegenüber 8x32!?).
Und damit bin ich beim Punkt: die Sache mit dem Kontrast.
Du schreibst:
>> das Glas ist auf extremen Kontrast abgestimmt. Dadurch wirkt das Bild heller, als das anderer FGs, die flauer und dadurch etwas dunkler wirken.<<
Andererseits ist das Glas aber sehr streulichtempfindlich. Wie kann das sein? Seit dem Fernglastest in „Interstellarum, Sonderheft 2/2010“, in dem 18 Ferngläser der Kategorie 10x42 getestet wurden (nicht nur im Hinblick auf Eignung für den Sternhimmel, Sieger waren das 10x42 EL SV und das Canon 10x42 IS) und den ich für einen der besten Tests überhaupt halte, gilt für mich der Zusammenhang „Kontrastreiche Abbildung geht einher mit wirkungsvoller Streulichtunterdrückung“. Die einzige Ausnahme in dem genannten Test war das Kowa KD44 Prominar 10.5x44, welches trotz eines recht geringen Falschlichtanteils keinen besonders guten Kontrast zeigte. Allerdings wies das Kowa zwei weitere „Besonderheiten“ auf: es hatte die geringste CA, aber auch die geringste Transmission.
Dem Canon 10x42 IS wurde ein sehr guter Kontrast attestiert, dabei der geringste Falschlichtanteil von 1.02% gemessen. Nach meiner Erfahrung ist das Canon tatsächlich streulichtunempfindlicher als jedes andere Glas, welches ich bislang in der Hand hatte.
Zurück zum 8x30 CL: ein Fernglas ist doch ein analoges System, in dem der Kontrast nicht durch Auseinanderziehen des Histogramms wie in Photoshop aufgepeppt wird, sondern durch Vergütung, eingebaute Blenden, Schwärzung usw. bestimmt wird (neutrale Farbabstimmung vorausgesetzt).
Wenn bei Tagbeobachtung ein Schatten durch geringen Falschlichtanteil tiefschwarz erscheint ist das doch eher ein Qualitätsmerkmal!? Und die Farben im 8x30 CL sind doch auch nicht ungewöhnlich abgestimmt.
Wie schon gesagt – ich verstehe es nicht.
Grüße von Andreas