Hallo Bergmann Schäfer!
„ … die Suche nach objektiven Methoden zur Bewertung von Ferngläsern ist bei genauer Betrachtung zum Scheitern verurteilt. Zwei Gründe halte ich für entscheidend:
1. Die Individualität unserer Sehapparate macht alle Messaufbauten mit integriertem Beobachter hochgradig unzuverlässig. Einfaches Beispiel ist die Bildfeldwölbung, die eine Hauptursache für Randunschärfen darstellt. Ein jüngerer Beobachter mit guter Akkomodationsfähigkeit wird dort andere Effekte sehen, als jemand, dessen Auge sich nicht (mehr) so schnell an unterschiedliche scheinbare Bildentfernungen anpassen kann. … „
Wozu dann überhaupt die beliebten und hier und in vielen anderen Foren beliebten Vergleichstests von Handferngläsern? Zu Akkomadation und Randunschärfe: Akkomadation des Auges hat mit der Optik eines Fernglases genau Null zu schaffen. Die Randunschärfe sowie alle Abbildugnsfehler beziehen sich auschließlich auf die Fernoptik. Die einzige Schlussfolgerung aus deinem Punkt 1 besteht darin, dass ein junger Beobachter mit gesunden Augen weniger Fehler bemerkt und mit billigen Gläsern auskommt.
„2. Ein Laboraufbau ohne menschliche Beurteilung, wie etwa über Kameras und teilautomatisierte Auswertungen, erfordert zum einen eine ziemliche Materialschlacht. „
Genau deshalb werden intelligente und nicht-professionelle Vergleichstests gemacht oder doch einfache Hilfsmittel verwendet. Ein Beispiel aus einem anderen Fachgebiet: [
www.smallnetbuilder.com]
Wir wollen doch nicht jede Marketing-Lügeting-lyrik glauben. ;-)
„Eine Messung ist das Ausführen von geplanten Tätigkeiten zu einer quantitativen Aussage über eine Messgröße durch Vergleich mit einer Einheit.[1] Dabei ist die Messgröße jene physikalische Größe, der die Messung gilt.[2]“
[
de.wikipedia.org]
Was meinst du, was eine Koryphäe wie z. B. Herr Dr. Merlitz oder erfahrene Händler bei der Beurteilung von Technik tun? Vergleich mit im Hirn abgespeicherten Erfahrungen. Was machst du bei irgendeiner Längenschätzung, Abstandsschätzung? Voraussetzung dafür ist Erfahrung und Wissen, worauf es ankommt. Aber selbst eine grobe Messung ist oft besser als eine subjektive Schätzung. Oftmals reicht ein Zollstock anstelle Schiebelehre oder Mikrometerschrube oder Laser-Entfernungsmesser.
Objektivität kann auch durch die Beurteilung durch eine Jury gewährleistet werden. Schaue mal Eiskunstlaufen!
„Nicht umsonst gilt der alte Spruch: Wer misst, misst Mist. ...“
Den Spruch kenne ich anders: Wer Hochfrequenz misst … . Trotzdem haben wir gelernt, wie man möglichst fehlerfrei HF misst. Und Grenzen von Messungen, Grenzfrequenzen, Abtasttheorem usw.
Sorry - aber ich als Techniker finde die prinzipielle Ablehnung von Messungen auch mit „Heimwerkertechnik“ bzw. naheliegender Vergleich mit bekannten Größen (hier Abstand von Doppelsternen) ärgerlich.
Nichts für ungut und einen schönen Tag!