Ich kenne das APM mittlerweile ganz gut, habe es unter anderem in letzten Herbst auf einer Birdingtour in the Alpen ausführlich mit dem Habicht 7x42 verglichen, daher ein paar Kommentare:
Nickmen schrieb:
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> ich habe mir jetzt auch das APM 6x30 gekauft. Ein
> paar Dinge die mir aufgefallen sind:
>
> Pro:
> - sehr einfacher und angenehmer Einblick ohne Blackouts
> - fühlt sich in der Hand sehr hochwertig an
> - helles Bild
> - angenehme Farbwiedergabe
> - scharfes Bild in der Mitte
> - gutes Sichtfeld
> - leicht
> - durch die geringe Vergrößerung sehr stabiles Bild
Grundsätzlich einverstanden. Ich würde noch hinzusetzen: Geringe Reflexneigung im Gegenlicht, gerade im Vergleich zu einigen Modedachkantgläsern. Allerdings ist das Habicht 7x42 immer noch klar besser. Von der Optik her, natürlich nicht vom Gesichtsfeld. Das sollte angesichts des Preisunterschiedes nicht sonderlich verwundern: (Noch) höherer Kontrast und höhere Bildschärfe, noch farbneutraler. Bessere Transmission.
> Contra:
> - Verarbeitung im Inneren (bspw. nicht komplett geschwärzt)
Das ist mir, ehrlich gesagt, völlig wurscht. Das Gegenlichtverhalten ist sehr ordentlich, der Kontrast auch. Offenbar ist die Innenraumgestaltung so gut gelungen, dass hinten ein ordentliches Bild rauskommt ... :-)
> - beim ändern des Augenabstandes verstellt sich auch etwas der Mitteltrieb
Ist mir ebenfalls wurscht. So oft verstelle ich den Augenabstand nicht, und wenn er einmal eingestellt ist, ist gut.
> - Mitteltrieb nicht konstant gleichmäßig, anfangs etwas schwergängig, dann leichter werdend
Das have ich nicht beobachtet, bei meinen beiden Gläsern war der Mitteltrieb anfangs etwas steif, das spielte sich aber flott ein.
> - Kreuzschrauben waren teilweise locker, nach vorsichtigem Festschrauben unterschiedliche
> Versenkungen (schaut halt komisch aus, aber nicht schlimm)
Das ist mir nicht aufgefallen, muss ich mir mal anschauen. Wäre mit aber letztlich auch egal in der Preisklasse. Ich habe übrigens auch bei den Premiumherstellern schon Dinge gesehen, die nicht sein sollten. Nett formuliert. Zum Beispiel neulich den Mitteltrieb eines wasserdichten Dachkantglases, der nach dem Waschen unter fließendem Wasser - vom Hersteller empfohlen! - plötzlich schwergängig war und blieb. Mit dem APM geht sowas.
> - nur in der Mitte scharfes Bild
Aber mit einem ordentlichen Sweetspot. Und die Flachfeldoptiken haben ihre eigenen Probleme. Ich persönlich komme mit traditionell ausgelegten Optiken wunderbar klar, solange der Sweetspot groß genug ist. Und das ist er bei dem APM.
Mir gefällt das APM gut. Ich würde es wohl nicht als einziges Glas auf eine größere Birdingtour mitnehmen, einerseits weil ich 6x doch etwas wenig finde (den Unterschied zu den 7x des Habicht sehe ich deutlich), andererseits weil z.B. das Habicht eben doch noch besser ist. Aber als Reserveglas oder als Glas, das man mal im Auto liegen lassen kann, ist es gut. Oder für einen Spaziergang im Park. Wobei ich es im Karwendel mal zwei volle Tage als einziges Glas benutzt habe und nicht den Eindruck hatte, ich hätte etwas verpasst. Geht also auch. Kurzum: Ein nettes, kompetentes Glas mit guten optischen Eigenschaften und einer vernünftigen Fertigungsqualität zum Schnäppchenpreis.
Das Zubehör ... Das scheint ja für manche hier auch immer wichtig zu sein. Es ist in der Tat Murks, mindestens der Riemen und der Regenschutzdeckel. Die Objektivschutzdeckel sind mir egal, die benutze ich eh nicht. Die Tasche ist brauchbar und fasst im schlimmsten Fall auch mal ein belegtes Brötchen. Ich benutze einen alten Zeissriemen und einen Zeiss Regenschutzdeckel. Problem solved.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.22 22:31.