Hallo,
also ich habe mir das Kowa TSN 502 gekauft u. es vorhin ausführlich auf dem Balkon getestet u. es mit Optolyth 15-40x60 von 1982 u. meinen anderen Ferngläsern verglichen (Tento, Optus).
Danke an die Ringeltauben im Park gegenüber ;)
Deshalb ein erster Bericht über dieses Spektiv
Stärken:
+ sehr klein, man ist überrascht, wie klein es ist
+ sehr leicht: 400 g, man kann mit 20x gut aus der Hand beobachten (z.B. Greifvögel)
+ Kontrast gut
+ erstaunliche Helligikeit u. Lichtstärke! (v.a. für Objektiv von 50), fällt bei 40x nur wenig ab
Schwächen:
- kleines Sehfeld, was man wusste
- Zoomring schwergängig (was man auch in anderen Rezensionen angegeben wird, vielleicht wird dieser mit der Zeit etwas lockerer?)
- Farbqualität ist mäßig, Farben sind etwas überbetont u. nicht ganz realistisch
- deutlicher sehr schmaler gelber Farbring am Rande des Objektivs beim Blick gegen den Himmel, der sich aber beim Beobachten des Objekts nicht negativ auswirkt. Der Farbring ist überraschend, hat doch mein Tento (20x60) u. mein Optus 7-21x50, beides Billiggläser, keinen solchen.
- größte Schwäche ist die mäßige Schärfe, was ich bei Kowa nicht erwartet hätte.
Bei 20x ist die Schärfe akzeptabel, bei 40x bekommt man einen Vogel nicht vollständig scharf u. muss, wenn er sich bewegt, ständig nachjustieren (mangelnde Tiefenschärfe?)
- Die Platte zum Befestigen auf Stativ ist etwas groß, so dass es auf die klassischen Hama mit Schnellwechselplatte nicht passt (z.B. Hama Star 200), was ägerlich ist. Ich muss mir also ein neues Stativkaufen muss (gibt es Adapter?). Wer dieses Spektiv kauft, sollte das berücksichtigen u. ein Stativ evtl. im Einzelhandel ausprobieren.
Fazit:
Das Kowa TSN 500 ist für die Vogelbeobachtung brauchbar, ein gutes Einsteigermodell oder für Beobachter mit wenig Budget bzw. die Wert auf wenig Gewicht legen.
Die Schwächen bei Farbqualität u. Schärfe hätte bei Kowa nicht erwartet, aber vielleicht waren meine Ansprüche an ein Spektiv für ca. 260€ etwas zu hoch. ;)
Ich kann aber damit leben u. werde es behalten. Man kann damit gut beobachten u. wird damit die meisten Vogelarten, auch Wasservögel u. Limikolen, problemlos bestimmen können. Ich habe ja v.a. ein sehr leichtes Spektiv gesucht, weil es wegen Gelenkproblemen für mich schwierig ist, mehrere Kilos stundenlang durch die Gegend zu schleppen, v.a. in der Zukunft. Möchte man eine deutlich bessere Qualität, muss man tief in die Tasche greifen.Ich möchte nicht Tausende Euronen für ein Fernrohr ausgeben.
Für diesen Preis u. dieses Gewicht gibt es auf dem Markt qualitativ wohl nichts Vergleichbares.
Ist man allerdings die großen Kowa oder Swarowski gewöhnt, durch die ich letzer Zeit bei meinen Exkursionen schauen konnte, wird man nicht zurfrieden sein. V.a. Weitwinkel ermöglicht es, einen Vogel viel schneller zu finden, u. die Farbqualität u. insbesondere die Schärfe (auch bei 60x) sind unvergleichlich (bessere Linsenqualität). Eine ganz andere Liga (aber auch beim Preis u. Gewicht).
Ich werde später berichten, wie sich das kleine Kowas im Feld schlägt.
Der Vogler