Quote
Holger Merlitz
Was die tendenzielle Entwicklung der Fokussierungen während der letzten 20 Jahre anbetrifft, muss ich allerdings zustimmen: Hier ist einiges verschlimmbessert worden, im Zuge der Bestrebungen, immer kürzere Nahpunkte zu erzielen, gleichzeitig schnellere Übersetzungen zu haben, und dann auch noch mechanische Spielchen wie Gehäuse mit Durchgriff, die alles ohne Not noch komplizierter machten.
Ich war zwar nur im Eschenbach trophy wirklich ganz drin, und hier war einfach die Konstruktion insgesamt billig. Dabei hat der Mitteltrieb selbst noch solider gewirkt als beim Conquest HD bzw. Monarch HG, die wohl beide aus der selben asiatischen OEM-Fertigung stammen: Spindel und Mutter aus Plastik, die Schubstangen graziler, mit ungesicherten, leichtgängigen Justierungen. Also die Annahme, dass es in diesen erheblich teureren Gläsern tief innen drin wenigstens ähnlich minderwertig aussieht, ist sicher nicht aus der Luft gegriffen.
Ich weiß nicht, ob es bei Naheinstellungen bis unter zwei Meter mehr als nur eine bewegliche Linse bzw. Linsengruppe braucht. Dann würde der mechanische Aufwand natürlich steigen. Das trophy kann knapp drei Meter und da ist es definitiv eine Linse, und um die herum spielt sich das ganze Elend ab:
Nach kurzer Einsatzzeit deutlich erkennbar verschlissener Kunststoff der Fassung der Fokuslinse, eine höchst lockerungsanfällig konstruierte Verschraubung des Gestänges zur Schubstange.
Unter der Bedingung, dass ein kürzerer Nahbereich nur etwas mehr Weg für die Fokusgruppe und nicht zwei relativ bewegte Gruppen benötigt (wovon ich eigentlich ausgehe), muss dafür lediglich die Spindel etwas länger sein. Und um weniger Drehwinkel für den ganzen Fokusweg zu erreichen, braucht diese dann halt etwas mehr Steigung. Keine dieser beiden Anforderungen erhöht nennenswert den konstruktiven Aufwand, und führt per se sicher nicht zu größerer Fehleranfälligkeit.
Meiner Ansicht nach ist hier gnadenlos der Sparstift angesetzt worden.
Quote
Holger Merlitz
Es klappt dann einfach nicht immer reibungslos, aber der Service bekommt das dann ja nach einigen Anläufen meist doch noch leidlich gut auf die Reihe.