Noch eine kurze ergänzende Abschätzung zur Frage, welchen „Vergrößerungsgewinn“ ein Topglas gegenüber einem Billigmodell erwarten lässt. Man sollte nicht zuviel erwarten. Denn wenn man das Auflösungsvermögen des Nikon im obigen Vergleich ins Verhältnis zu dem des Victory setzt, erhält man – (114/108) x 8 – für das Victory eine „virtuell“ nötige 8,4x Vergrößerung, um gleichzuziehen. Da das Nikon kein Billigglas ist, kann man grob schätzen, dass das Victory gegenüber einem Wühltisch- 10x-Modell in Sachen Auflösung vermutlich gerade so bestehen könnte. Das kann man beeindruckend finden, aber auch ernüchternd, wenn man den Preisunterschied bedenkt. Jedenfalls sollte man sich darüber im klaren sein, dass ein Nachbar mit deutlich höherem Visus (sagen wir größer 1,3 ) auch mit einem 8x TCM-Modell vermutlich mehr erkennen wird, als man selbst mit einem 8x Victory bei Visus 1. Natürlich will ich niemandem seinen Spaß an Spitzenoptik verderben, denn diese Betrachtung lässt die vielen anderen Parameter, die für schönes Beobachten nötig sind, Sehfeld, Lichtstärke, Transmission etc.pp. ja vollkommen außen vor. Aber vielleicht erklärt das alles doch auch ein bisschen, weshalb die meisten unbedarften Fernglaskäufer sich instinktiv erstmal für Vergrößerung interessieren, womit sie vom Standpunkt blosser Erkennbarkeit aus ziemlich richtig liegen. Und weshalb einen mancher scharfsichtige Billigglasbesitzer im Einzelfall charmant ahnungslos locker abhängen kann, wenn man selbst mit Premiumoptik danebensteht.