Ich bin eher Beobachter, trotzdem der Versuch einer Erklärung.
Bei aufgehelltem Himmel ist das Glas mit der stärkeren Vergrößerung im Vorteil, es zeigt in jedem Fall einen dunkleren Hintergrund, vor dem sich mehr Sternpunkte und mehr Kugelsternhaufen und Galaxien abbilden, als mit dem 8 x 56. Den Test können Sie überall und jederzeit wiederholen, soweit ist die Beobachtung im Rahmen der Theorie. Es liegt nicht nur an der zunehmenden Größe, es liegt sicher auch daran, daß diese extragalaktischen Objekte aus Sternen bestehen, denen der dunklere Himmelshintergrund hilft.
Wird der Himmel dunkler, so erwartet man eigentlich eine bessere Sichtbarkeit aller Objekte bei zunehmender AP. Meine Vermutung ist hier, daß sich zwei Effekte überlagern, die Sichtbarkeit der Nebel profitiert noch von der stärkeren Vergrößerung und das 8 x 56 mit seinen 7 mm AP schaufelt schon genug Licht in die weit geöffnete Pupille. Eigentlich hätte ich hier erwartet, daß das 10 x 56 immer noch überlegen ist, weil wir ja keinesfalls echte 7 mm AP ist Auge bekommen sondern nur > 5,6 mm.
Unter idealem Himmel muß eigentlich das Glas mit der größeren AP bei flächigen Objekten gewinnen, wahrscheinlich kommt dann aber noch bei der Punktbeobachtung die komfortablere Einblicksituation hinzu. Ich gehe davon aus, daß wir in der Eifel nahe an die maximale EP unserer Augen kommen.
Wolfgang Henseler