Die meisten Leute mit Premiumoptiken, wir sollten die teuren Kameras nicht vergessen, arbeiten überdurchschnittlich hart dafür und haben es am allerwenigsten verdient, in die Arm-Reich-Diskussion verwickelt zu werden.
Es stimmt, wir leben in einer Zeit, in der man wieder mehr tun muß, 38,5 Wochenstunden werden den meisten Leuten nicht ausreichen, auch Otto-Normalleister muß sich wieder an der Arbeitsleistung seiner Eltern bzw. Großeltern orientieren. Ich habe in meinem Beruf gutes Geld verdient, aber wenn man einmal umrechnet, wieviele Stunden ich dafür leisten mußte, dann kam der Mehrverdienst ausschließlich über den Fleiß. Dafür möchte ich dann aber nicht kritisiert werden, denn von diesem mit Fleiß erworbenen Einkommen habe ich kräftig Steuern gezahlt.
Fragen Sie einmal einen Selbstständigen, wieviel Wochenstunden er zu leisten hat, sie werden schnell feststellen, dass der Mehrwert aus Mehrleistung resultiert, also vorsichtig mit populistischem Gewinner und Verlierer Gerede, sagen wir doch lieber Fleissige und weniger Fleissige, aber dieses Lied wird ja zur Zeit nicht gesungen.
Wer seinen Lebensstandart steigern möchte, der sollte einmal überlegen, warum ein Arbeiter/Angestellter mit 40 Wochenstunden ausgepumpt und ausgebeutet ist, während der kleine Ladenbesitzer, Selbständige oder Freiberufler klaglos 55-60 Wochenstunden arbeitet und dazu noch das volle wirtschaftliche Risiko trägt.
Wenn Jeder in Deutschland das leisten würde, was er leisten könnte, dann ging es uns blendend und dann bliebe genug übrig, um sich alle paar Jahre einmal ein teures Fernglas zu kaufen.
Mein erstes Fernglas habe ich mit dem Geld bezahlt, dass ich vom Bäcker fürs Brötchenausfahren bekommen habe. Morgens vor der Schule mit dem Fahrrad. Meine Eltern haben großen Wert darauf gelegt, dass ich rechtzeitig begreife, wer für meinen Konsum aufzukommen hat, nämlich ich und sonst niemand.
Robert Fritzen