Seit ich denken kann, habe ich immer auf Etwas gespart. Als Schüler auf die erste Stereoanlage, als Student für die Honda, als Berufstätiger für das Haus auf das ich noch weitere Jahre regelmäßig abzahlen muß.
Meine Kinder versuche ich ebenfalls so zu erziehen, dass man sich anstrengen muß oder sparen muß, wenn man sich größere Wünsche erfüllen will. Das die von den Schulen manchmal vorgeschlagenen Klassenfahrten dann meine Bemühungen konterkarieren, sei es drum.
Ich vermute mal, dass sie anders erzogen wurden.
Gerechte Gesellschaftsformen im Sinne von gerechter Erfüllung von Konsumwünschen sind mir nur als Negativbeispiel bekannt. Lassen Sie sich nicht von den Damen und Herren von ganz links oder auch wahlweise ganz rechts, da ist sehr viel identisch, beeindrucken, deren Geschäftsmodell beruht darauf, zu fordern, es beruht nicht darauf zu erfüllen. Für dieses Fordern werden sie sehr gut bezahlt, damit kann man ein ganzes Berufsleben füllen, nennen wir es ruhig beim Namen, es ist die Sozialindustrie, es sind gut bezahlte Jobs, ohne Risiko für die Jobinhaber. Es hat absolut NICHTS mit sozialer Gerechtigkeit zu tun, es geht nur um den Tätigkeitsnachweis, schließlich wird man fürstlich entlohnt.
Ein teures Fernglas werden Sie schon selber verdienen müssen. Selber verdienen ist mühsam und vielleicht kommen Sie dann auf die Idee, dass es unterhalb des angesprochenen 20x60 noch andere gute Ferngläser gibt, die sich etwas leichter verdienen lassen.
Für meine 900er Honda habe ich 3 Jahre gejobt, für unser bescheidenes Einfamilienhaus werden wir zum Schluß 20 Jahre gezahlt haben. So ist das Leben bei uns Normalverdienern. Die Wirklichkeit besteht nämlich nicht nur aus Harz4 und Millionären, da sitzen wir Normalverdiener dazwischen und ich zumindest will mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich den ganzen Tag schwer arbeite und mir dann alle paar Jahre ein Fernglas leiste. Soweit sind wir noch nicht.
Bernd Sommerfeld