Ich habe mich - wie viele Fernglasfreunde hier - auch oft mit der Frage beschäftigt, ob es für die Mehrzahl der Menschen, deren Hobbies den Besitz eines Fernglases wünschenswert macht oder erfordert, auch gute Gläser im erschwinglichen Preissegment gibt. Man mag auch gerne - wie ich - darüber nachdenken, ob die optischen und mechanischen Mehrleistungen der Premiumgläser den exorbitanten Mehrpreis wert sind oder nicht. Letztlich bleibt es der eigenen Entscheidung überlassen, ob man mit einem guten Glas für 700 bis 800 Euro (darunter zu gehen halte ich - mit Ausnahme einiger weniger Porroprismengläser für wenig empfehlenswert) rundum zufrieden ist oder ob man - etwas perfektionistisch - sagt: "wenn ich schon 800 Euro ausgebe, dann kommt es auf 400 Euro mehr auch nicht mehr an". Damit wäre man bei einem 8 x 32 mit etwas Glück schon im Premiumbereich. Zu diesen perfektionistischen Spezies gehöre ich - dem Himmels sei's gelegentlich geklagt - leider auch. Andererseits habe ich meine Entscheidung mit ganz kleinen Abstrichen, weil die Premiumgläser halt immer noch nicht PERFEKT genug sind, nicht bereut, weil ich für runde 1200 Euro ein Glas erworben habe, das mir bestimmt 15 Jahre lang beste Dienste leistet. Insoweit bin ich mir eben bei einem Glas für 700 Euro nicht so sicher.
Man kann auch so rechnen: ich lege jeden Monat für mein Fernglashobby konsequent 50 Euro auf die hohe Kante indem ich diese 50 Euro durch Verlagerung meiner Prioritäten anderswo einspare. Nach gut 2 Jahren habe ich incl. Zinseszins mein Wunschfernglas. Bei 100 Euro habe ich dasselbe in gut einem Jahr. Jetzt muss "man" nur noch den Drang unterdrücken, das Wunschglas morgen schon besitzen zu müssen. So funktionierts vielleicht auch in Haushalten, die sparsamer rechnen müssen als andere.
FD