Ich nehme zunĂ€chst an, daĂ es nicht um âkĂŒnstlerischeâ QualitĂ€tsmĂ€ngel geht. Die Fotos sind in einer Arbeitspause zur Ablenkung und ohne Ambitionen entstanden, ein Kunstwerk zu schaffen - einfach nur so âauf die Schnelleâ, weil ich wissen wollte, ob und welche QualitĂ€tsunterschiede sichtbar werden.
Die technische QualitĂ€t (auch hier wieder LichtfĂŒhrung ausgeklammert, die Rosen sind so beleuchtet, wie der momentane Himmel es hergab) erreicht natĂŒrlich nicht das Niveau, das mit einem 11.000-Euro-Tele 5,6/800 mm IS an einer 7.000-Euro-EOS 1Ds Mk III von zusammen ĂŒber 6 kg Gewicht und der GröĂe einer Bazooka möglich wĂ€re. Wenn man aber bedenkt, daĂ man mit der nur ca. 350 Euro teuren Lumix FZ28 zusammen mit dem ca. 180 Euro teuren 1,7fach-Konverter, also fĂŒr insgesamt nur ca. 520 Euro, eine superhandliche, insgesamt nur 700 g schwere Kamera mit Quasi-800er-Tele bekommt und damit die in meinem zweiten Vergleichsfoto gezeigte SchĂ€rfe erzielt, dann halte ich das fĂŒr alles andere als einer Meckerei ĂŒber schlechte BildqualitĂ€t wĂŒrdig. Was wollen Sie bei dieser Minikonfiguration und diesem wahrlichen SchnĂ€ppchenpreis anderes erwarten?
Es geht auĂerdem bei solchen Fotos nicht darum, die SchĂ€rfe zu erzielen, die eine professionelle Architektur- oder Landschaftsaufnahme im GroĂformat bietet. Der Vogelbeobachter wĂŒrde mit Sicherheit bereits an der hier gezeigten BildschĂ€rfe seine Freunde haben, wenn er sie bei seinen Vogelaufnahmen unter den widrigeren UmstĂ€nden der Praxis erreicht.
Bitte fordern Sie nicht Unmögliches von einer âBeinahe-Spielzeugkameraâ! Ich jedenfalls war angesichts des Aufwandes (technisch wie finanziell) von der mit der FZ28 erzielten BildqualitĂ€t sehr angetan. NatĂŒrlich macht meine EOS 40D bessere Bilder, aber weil da mein lĂ€ngstes Tele nur fas EF 300 mm f/4 IS ist und mit meinem 1,4fach-Extender nur 420 mm und auf Kleinbild-Vollformat umgerechnet erst 672 mm Ăquivalentbrennweite liefert, mĂŒĂte ich einen Bildausschnitt auf ca. 120% âherausvergröĂernâ, was eine Reduzierung der Pixelzahl um ca. 30% auf fast exakt denselben Wert wie bei der FZ28 bedeutet. Mit Sicherheit wird dann trotz einer mehrfach teureren Kamera-Objektiv-Kombination das Endergebnis nicht so umwerfend viel besser sein, wie man es angesichts des Preisunterschiedes erwarten sollte! Den Vogelbeobachter, der nicht aufs Spektiv verzichten wird, dĂŒrfte eine solche voluminöse und schwere AusrĂŒstung zusĂ€tzlich zum Spektiv wahrscheinlich abschrecken, wenn er als Alternative die kleine Superzoomkamera sieht.
Es wÀre interessant zu hören, ob die (semi)professionellen Vogelfreunde unter den Lesern dieses Forums eher so urteilen wie Sie oder wie ich. Auf Wortmeldungen bin ich gespannt, auch wenn ich sie erst nach der Photokina lesen werde.
Walter E. Schön