Na jedenfalls ist sich Canon nicht sicher, wie lange der ganze Zauber funktioniert. Fujinon und Nikon sehen ihre Systeme viel gelassener. Für meinen Geschmack sind die Verbindungsstellen zwischen dem elastischen Material und den starren Glaskomponenten viel kritischer als die mögliche Porösität selber. Die Kräfte, die an der Verbindungsstelle wirken, sind im Betrieb ständigen Änderungen ausgesetzt. Dies gilt keineswegs nur dann, wenn die Stabilisierung eingeschaltet ist, sondern es reicht schon eine einfache Lageänderung aus, damit die im Variangel eingeschlossene Masse die wirkenden Kräfte in Richtung und Größe verändert. Nehmen wir einfach einmal zwei Modelle auf einem schaukelnden Segelboot, einmal Fujinon einmal Canon. Durch die Schaukelbewegung kommt es im Canon an der kritischen Verbindungsstelle immer wieder zu Punktbelastungen die erheblich sein können, die starre Verbindung im Fujinon wird dagegen mit viel besser bekannten auf der gesamten Fläche wirkenden Kräften konfrontiert. Mikroskopisch kleine Risse erwarte ich in der Variangelabdichtung viel schneller als beim Fujinon.
Warum erhöht Canon nicht einfach die Garantiedauer auf das von Fujinon vorgegebene Maß, dann wären meine Zweifel ausgeräumt.
Norbert Nickel