Es wurde auch Zeit. 2007 ist für Leica ja nicht irgendein Jahr.
Das es Leica bei nachlassenden Verkaufszahlen nicht bei kleinen kosmetischen Änderungen belassen würde, war doch klar.
Die Ultravid standen kurz vor der Marginalisierung wegen Kaufverweigerung.
Bemerkenswert ist, dass sie irgendwo die fehlende Helligkeit gefunden haben und in diesem Punkt näher an die Wettbewerber herankommen.
Für die manchmal etwas ruckelig laufenden Antriebe sind sie in den ersten Jahren genug gescholten worden, jetzt kommt die nächste Generation, da sollten sie bei gleicher Geschmeidigkeit die Vorteile der schmiermittelarmen Lagerung offensiv vertreten, eine weitgehende Temperaturunempfindlichkeit. Ich bin sicher, dass dies ein Verkaufsargument ist und dass da die anderen Wettbewerber jetzt nachziehen müssen.
Ist Ihnen der Absatz über die Streulichtunterdrückung aufgefallen? Wenn Gehäuse immer schlanker werden steigt auch hier der konstruktive Aufwand und ganz offensichtlich haben sie dort Verbesserungspotential gefunden. Ein großer Schritt nach vorne wäre der Einsatz besserer Schwärzungen und wie ich den Text interpretiere, fand sich auch noch eine Stelle für eine Streulichtblende, zwischen den Prismen? man wird es sehen.
Die neuen Spektive waren überfällig und das gilt auch für die Okulare. Wer nicht durch die rote Leicabrille blickt, dem kann nicht entgangen sein, das besonders beim aktuellen Variookular die Sehfelder nicht mehr konkurenzfähig waren. Die Verkaufszahlen der Zeiss Diascope profitieren stark vom Vorsprung des Varios. Ein Vario mit mindestens 60° Sehfeld ist keine schlechte Idee, ich bin sicher, da wird in absehbarer Zeit noch eine stärkere Vergrößerung nachgeliefert.
Das die 77er Objektive dringend abgelöste werden mußten war klar. Die aktuelle Serie ist zu schwer und baut zu lang. Die Beschränkung auf 82 mm ist durchaus konsequent, sie mußten ein wenig nachziehen, wollten aber die wichtigsten Kundengruppen nicht mit schweren Monstergeräten abschrecken. Ich kann mir übrigens vorstellen, dass die Pupillenlage geändert wurde und daher die alten Okulare unbrauchbar wurden.
Sie werden auch die Duovidmodelle anfassen müssen, denn auch da stimmen die Verkaufszahlen nicht, vermutlich sind sie zu schwer.
Was auffällt, Sie verzichten nach wie vor auf ein Ultravid mit mehr als 50 mm Öffnung. Man darf spekulieren, ob da noch etwas kommt, besonders der amerikanische Markt würde eine größere Öffnung aufnehmen.
Ebenso fehlt ein bildstabilisiertes Fernglas, obwohl sie garantiert solche Ãœberlegungen angestellt haben. Schreckt das Gewicht oder die schwierige Verpackung oder kennt man seine konservative Kundschaft?
Ich hoffe für Leica auf einen großen Wurf, damit endlich wieder Ruhe in Wetzlar einkehrt. Wer ist jetzt an der Reihe? Hallo Swarovski, bitte melden.
Robert Fritzen