Hallo Holger,
vielen Dank für die gute Erklärung! - Dass an der Öffnung des Instruments also an der wirksamen Fassungsbegrenzung Beugung stattfindet hatte ich bei meinem China-Porro schon öfter beobachtet, wenn ich eine kleine LED aus großer Entfernung leicht defokussiert anschaute. Es war nicht nur eine Art Beugungsscheibchen zu sehen, sondern dieses eigentlich kreisrunde Scheibchen der nahezu punktformigen LED war an einer an einer Seite abgeflacht: Folge des leicht beschnittenen Strahlengangs, weil eines der Prismen nicht weit genug auspoliert ist und seine mattierte Kante begrenzend wirkt, was sich leider auch durch Justieren nicht aufheben lässt. Dass die Fassung prinzipiell jeden einzelnen Bildpunkt mitformen könnte hätte ich also früher bedenken können, es fiel mir erst viel später gestern abend ein als ich Herrn Mackenbrock schrieb, und machte mich unsicher.
Auch bei dem Schieblehrenspalt hast Du recht, man sieht nämlich eine Art Perlenkette - interessant dass das als Ergebnis der Fouriertransformation einer linearen Struktur herauskommt. Zu sagen man sähe nicht den Spalt selbst, sondern nur sein Beugungsbild wirft aber philosophische Probleme auf - letztlich sehen wir immer nur Beugungsbilder oder deren Ergebnis und nie das Objekt selbst, also nie "das Ding an sich"...
Ich erinnere mich an eine viel zu lange zurückliegende Lektüre von Feynmans "QED- Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie", wo er zur Berechnung eines Abbildungsergebnisses alle denkbaren, also auch die unwahrscheinlichsten, aber eben möglichen, Lichtwege gemäß den "Regeln des Bohnenzählens" summiert... Wellenoptik ist faszinierend, aber alles andere als intuitiv!
Gruß
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.08.09 10:58.