Lieber Herr Müllers,
Sie haben natürlich Recht: wenn die Farbfehler erst weiter als nach 30° erscheinen, dürften sie nicht ins Gewicht fallen, es ist klar, dass man nichts Unmögliches verlangen darf, und ich bin sicher, dass zumindest die seriösen Hersteller sich größte Mühe geben, alle Einzelteile zu optimieren bzw in der Qualität aufeinander abzustimmen.
Ich habe nur etwas dagegen, wenn z.B. Williams ganz laut ein "APO-Fernglas" hinausposaunt, mit nicht mal viel Sehwinkel, und es hat größere Farbfehler als ein Conquest z.B.. Es ist klar, dass eine solche Firma mehr geld in Werbung investiert und sich dann begnügt mit der Verwendung eines Apo-Objektivs, das heute nicht mal so furchtbar teuer sein muß wie noch vor 30 Jahren, bei den Okularen aber so sehr spart, dass man von der angeblichen Objektivqualität nichts merkt.
Ich habe mal in jungen Jahren ein Triplet gekauft (6/600mm) im Glauben, es müßte Apo sein wie es der etwas unklare Werbetext durchblicken ließ; es kam aus Russland, wo eigentlich damals auch gute Optik gemacht wurde; needless to say, es war mitnichten "apo"!
Dies zeigt aufs Neue: Werbetexte sind meistens irrelevant, egal ob Apo, Phasenkorrektur oder Randschärfe versprochen werden: man sollte nur geschulten Augen trauen! (Sogar bei der AP-Größe wird gelogen, siehe Canon 10x42 IS). Auch ich schaue heute nicht mal mehr auf "APO"-Versprechungen, denn nichts ist einfacher, als sich selbst ein Urteil zu bilden.
Meine pauschale Forderung nach "APO"-Okularen nehme ich also gerne zurück!
Marc Champollion (MC)