Hallo Konfokal,
unser Freund Nobody hat zwar gepoltert, aber durchaus Recht damit, wenn er sagt, dass hier einiges nicht zusammenpasst.
Wenn man Objektiv- und Okularbrennweite vergrössern würde, dann würde logischerweise das Fernglas länger. Da das nicht passiert ist, können wir davon ausgehen, dass die Brennweiten unverändert sind. Es gibt zwar noch die Möglichkeit, Tele-Objektive mit breitem Luftspalt zu implementieren, die eine kürzere Bauform erlauben, aber das hätte man bei Swaro vermutlich propagandistisch ausgenutzt.
Das Zwischenbild ist doch auch nicht virtuell - sondern ganz real. Dieses reale Zwischenbild wird durch das Okular in das virtuelle Bild abgebilded, das unser Auge an der Austrittspupille aufnimmt.
Was man normalerweise unternimmt, um die Randschaerfe zu verbessern, ist eine zusätzliche Bildebnungslinse vor das Okular zu setzen. Als Nebeneffekt erzielt man damit oft auch grössere AP-Längsabstände.
Meine Vermutung ist: Manche Ferngläser haben einen guten Einblick, und zwar eher zufällig. Denn die Konstrukteure wissen in Wirklichkeit gar nicht so genau, wie man einen 'guten Einblick' definieren soll und daher haben sie kaum Möglichkeiten, diesen beim Design zu berücksichtigen. Andernfalls hätten doch nicht nur das Swaro 8.5x42 oder das Zeiss Dialyt 7x42 einen berüchtigt guten Einblick, sondern alle Swaros und alle Zeiss. Wenn man also am 8.5x42 herumbastelt, um einen Parameter zu verbessern (in diesem Falle die Randschärfe), dann besteht eine gute Chance, dass man gleichzeitig den ehemals besonders guten Einblick dabei opfert. Das wird sich dann erst herausstellen, wenn viele Benutzer mit den neuen Gläsern beobachtet haben und entsprechende Erfahrungen vorliegen.
Viele Grüsse,
Holger Merlitz