Das reelle Zwischenbild wird vom Okular weder in der AP noch in deren Nähe und nicht einmal hinter dem Okular; dort kann es nur reelle Bilder geben. Vielmehr wird es virtuell VOR dem Okular und dem Auge dort abgebildet, wo es das Auge beim Blick ins Okular sieht. Unter den vereinfachenden Annahme eines afokalen Systems wäre dieses virtuelle Bild unendlich weit vor dem Auge. Tatsächlich aber fokussieren fast alle Beobachter für entspanntes Sehen so, dass das virtuelle Bild etwa 1-2 Meter vor ihnen liegt, also etwa 0,8-1,8 Meter vor dem dem Fernglas. Wer diesen Ort als in der Nähe der AP bezeichnet, muß ein sehr unterentwickeltes Augenmaß haben.
Eine Brennweitenverlängerung, die groß genug wäre, um die hier in Rede stehende AP-Verschiebung zu erzielen, müsste die Gesamtlänge des Fernglases um mindestens 20-30% vergrößern. Die Brennweitenverlängerung hätte dann weiter zur Folge, dass sich der Durchmesser des reellen (!) Zwischenbildes dazu proportional ebenfalls vergrößern müsste, wenn der reale und scheinbare Sehwinkel sich nicht verkleinern sollen. Swarovski versprach jedoch eine geringfügige Vergrößerung! Das größere Zwischenbild hätte zur Folge, dass die Prismen ebenfalls entsprechend vergrößert werden müssten, um das Bild nicht zu vignettieren. Größere Gehäuselänge und dickere, darum zwangsläufig auch längere und somit viel voluminösere Prismen müssten das Gewicht des Fernglases beträchtlich erhöhen. Die neuen Modelle sollen aber ein wenig leichter sein.
Wie Sie sehen, liegen Sie mit Ihrer Analyse auf der ganzen Linie richtig – bis auf mehrere haarsträubende Fehler, die Sie aber nicht zu ernst nehmen sollten. Bleiben Sie trotzdem heiter - irgendwie!
Nobody