Spektiv plus Kamera, egal ob an- oder eingebaut sollen und können keine Kamera mit Supertele ersetzen. Wer dies suggeriert, der kann auch die Kameras dadurch lächerlich machen, daß er ihnen schlechte visuelle Leistungen vorwirft. Ich habe einige Erfahrungen mit unterschiedlichen Kombinationen und bin inzwischen beim PhotoScope 85 T*FL gelandet.
Man kann diesem gelungenen Spektiv mit integrierter Kamerafunktion vorwerfen, daß es zu teuer, zu schwer, zu schwarz oder was auch immer ist. Ich behaupte, daß es in mehrfacher Hinsicht Spitzenleistungen und Lösungen liefert, die man bei anderen Systemen und Systemkombinationen so nicht findet.
Das visuelle System ist weitwinklig wie kein zweites, es ist randscharf wie die besten, es zeigt keine Farbsäume bei Sehfeldern wie andere Spektive sie aufwesien und ganz geringe wenn es weiter nach aussen geht, dazu keine erkennbare Farbverfälschung. Weil der Strahlenteiler obligatorisch ist, muß man mit Lichtverlust rechnen und deshalb ist die Beschränkung auf maximal 45fach genau richtig. Für mich ist 30-45fach meine Arbeitseinstellung und ich kann sehr gut damit leben, daß mein altes Diascope 85 FL die besseren, Einschränkung: geringfügig besseren, Dämmerungseigenschaften bietet. Was man bitte nicht übersehen sollte ist die Gesamttransmission, da schneidet dieses PhotoScope nämlich überragend ab, da ist das Varioobjektiv den Variookular weit überlegen.
Was den Kontrast betrifft, bitte, auch da braucht sich das PhotoScope nicht zu verstecken, es ist dem alten Diascope 85 FL weit voraus und auch dem Leica APO Televid 82 läßt es keine Chance, besserer Kontrast als Leica ohne die nervenden Farbsäume.
Kommen wir zur Kamerafunktion. Haben Sie schon einmal mit einer Bridgekamera gearbeitet, wenn die Sonne voll auf das Display brennt? Schwierig unter diesen Umständen zu guten Bildern zu kommen. Eine Hand braucht man zum Abschatten, eine für die Fernauslösung und eine für das Stativ, damit der Wind keine bösen Sachen macht. Haben Sie mitgezählt?
Beim PhotoScope habe ich das Ziel, bei mir sind es meistens Schäden, die ich begutachte und dokumentiere, im Okular und den Auslöser in der Hand. Die andere Hand achtet auf das Stativ. Man kommt mit zwei Händen aus, mühelos.
Bei Regen nehme ich die Brille ab. Sonst arbeite ich weiter, Zeit ist Geld und der Mensch nutzt geeignete Kleidung. Das PhotoScope braucht kein Mäntelchen, es schützt sich selber. Es braucht noch nicht einmal eine Wischtuch für die Regentropfen auf der Frontlinse, denn die halten dort nicht. Es macht auch nichts aus, wenn ich nicht ganz exakt eingestellt habe, da ist nämlich ein Helferlein im Einsatz, das für die exakte Scharfstellung sorgt. Es geht so gut, daß man sich vollkommen darauf verläßt. Dann, ein erster, kleiner Kritikpunkt, geht es aber manchmal auch schief, denn der Fangbereich ist nicht sehr groß, man muß ihn kennen.
Viele werfen dem PhotoScope ein mieses Rauschverhalten vor. Das sind die Spezialisten, die zwar keine Ahnung von Optik haben und deshalb Äpfel mit Ziegelsteinen vergleichen, die auch noch nie mit dem PhotoScope gearbeitet haben, dieses Nichtwissen aber durch sicheres Auftreten kaschieren.
Ich habe viele Aufnahmen, auf denen ganz genau zu erkennen ist, auch was es ankommt und ausserdem viel Rauschen. Will ich einen Fotowettbewerb gewinnen, dann werfe ich die Aufnahmen auf den Müll und komme noch einmal zurück, wenn die Bedingungen besser sind. So kann ich aber nicht arbeiten, ich muß meine Aufnahmen machen, wenn ich da bin. Ist es beim Orni anders? Die berühmte Schneeeule auf Texel, da gab es ganze Heerscharen an Besuchern und jeder war froh, wenn er den Vogel im Kasten hatte, waren die Aufnahmen perfekt?
Ich habe erste Versuche mit Himmelsaufnahmen gemacht. Das hat jetzt dazu geführt, dass ich mir eine Montierung mit elektrischer Nachführung angesehen habe, dann werde ich einmal sehen, ob es für erste Schritte ausreicht. Dann werde ich wahrscheinlich durch das Aufsummieren von Bildserien das Rauschen unterdrücken, Sie wissen ja, Wurzel aus der Anzahl der Bilder.
Ich habe Erfahrungen mit dem DC4, das wäre noch im Einsatz, wenn ich den Ausschnitt variieren könnte, denn schlecht ist es nicht.
Ich habe, schlechte Erfahrungen mit der Canon EOS 20D am Diascope 85 FL und noch schlechtere mit der gleichen EOS, einem 300er Tele und einen 2x Konverter.
Ich habe Versuche mit dem ATS 80 HD und Canon Powershot gemacht und verworfen, ebenso, mit etwas mehr Erfolg, hinter dem Zeiss, montiert auf dem QuickCameraAdapter.
Das PhotoScope genügt meinen Anforderungen bisher am besten. Mein Traum wäre ein etwas größeres Modell, da wir inzwischen bei Nabenhöhen von weit über 100 Meter angekommen sind und in Zukunft wird es noch höher werden.
Alex