Also, mein Helligkeitsempfinden bezieht sich eher auf die Flächenhelligkeit, d.h. die wahrgenommene Helligkeit des Bildes in seiner Gesamtheit. Wenn ich in der Dämmerung eine Allee entlanggehe, dann erscheint mir ein naher Baum doch nicht heller als ein entfernter, ich sehe nur mehr Details, weil der Baum größer erscheint. Das Fernglas holt ran, und ich habe den Eindruck, näher am Objekt zu sein, und es erscheint dann gerade so hell, wie ich es bei dem wahrgenommenen Abstand auch erwarten würde. Da kann man doch nicht sagen, das Bild sei heller, es ist so hell wie mit dem bloßen Auge, wenn ich entsprechend nah dran bin.
Ganz abgesehen davon haben Sie natürlich recht: Es handelt sich um einen komplizierten Wahrnehmungsprozess, und hier reichen solche technischen Daten wie Austrittspupille, Transmission und Vergrößerung allein nicht aus, um alle Faktoren der subjektiven Wahrnehmung mit einzubeziehen. Hans Weigum hat das scheinbare Sehfeld erwähnt, und ich habe genau dieselbe Erfahrung gemacht, daß nämlich ein weites Sehfeld das Erkennen von Konturen in ihrem Kontext erleichtert.
Interessantes Thema,
Holger Merlitz