Sehr geehrter JC_4,
Irgendwann hat sich hier im Gebrqauch heimlich mal ein 'n' in meinen Namen eingeschlichen, was dort nichts zu suchen hat. Ohne Aerger darüber bitte ich darum, weiterhin ein schlichter 'Brücker' zu sein.
Ich habe vor vielen Jahren einmal in Zürich bei einem sehr renomierten Händler, weil er Kowa aufgab, ein Kowa Prominar TSN mit 6 Okularen für einen Schandpreis erworben. Dabei war auch ein Okular mit 77facher Vergrösserung. Eine Zeitlang bot Kowa einen Adapter an, mit dem man die alten Okulare der TSN-Serie an die neuen 880 und 770 Modelle anpassen konnte. Mit viel Glück konnte ich letztes Jahr den letzten dieser Adapter erwerben.
Ich habe die genaue Vergrösserung nicht bestimmt, es mag sein, das sie ein bisschen höher als 77 ist, vielleicht ist sie aber auch ein wenig kleiner - der Einfachkeit halber gehe ich von dieser Vergrösserung aus. Kontrast und Auflösung kommen nicht ganz an das Zoomokular zu meinem 883 heran, aber die Qualität ist für mich zufriedenstellend. Das Sehfeld ist bescheiden, es liegt unter 20 Meter auf 1000 Meter (geschätzt). Ich setze dieses Okluar wie schon gesagt selten ein. Meistens ist das der Fall wenn mir die 60fache Vergrösserung nicht reicht, um eine Kleinigkeit im Gefieder genauer zu erkennen. Ein typischer Fall war eine Missbildung am Schnabel einer Stockente. Ich stellte mit dem 60ger eine ungewöhnliche Schnabelform fest und erkannte mit dem 77ger deutlich, dass sich der Unterschnabel S-förmig verformt hatte und in der Länge gespalten war. Die Sehverhältnisse waren hervorragend, sehr trockene Luft im Februar, schwacher Sonnenschein, Entfernung ca 100 Meter am Klingnauer Stausee. Ich habe diese Ente nie wieder gesehen, ich nehme auch an, sie war bei der Nahrungsaufnahme sehr behindert und wird nicht lange überlebt haben.
In diesem Fall war ich froh über die starke Vergrösserung und wenn Kowa ein neues Okluar mit einer hohen Vergrösserung abietet, werde ich es wohl kaufen. Aber in aller Regel komme ich mit einer ca. 30fachen Vergrösserung hervorragend aus.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Brücker