Die Begriffe werden oft etwas sorglos benutzt.
Dazu ein Beispiel.
Die Cassiniteilung im Saturnring ist, je nach Stellung, in einem 4" zu erkennen, eine dunkle Linie im hellgrauen Ring. Kontrast.
Im 12" kann man die Breite der Cassiniteilung bestimmen. Auflösung.
Auflösung ist nichts, wenn der Kontrast nicht stimmt. Bei unseren Ferngläsern und oftmals schwierigen Motiven ist meiner Meinung nach fast immer der Kontrast entscheidend.
Wenn eine Auslegung bestimmte Bedingungen bevorzugt, dann kann das so ausgelegte Fernglas unter diesen speziellen Bedingungen Vorteile haben. Mir ist bisher aber noch kein Fernglas begegnet, das unter ALLEN Bedingungen Vorteile zeigt. Man sollte ruhig davon ausgehen, dass die Entwickler diese Zusammenhänge bestens kennen und berücksichtigen.
Die meisten Firmen haben eine Abstimmungsphilosophie, berühmtestes Beispiel ist Leica. Da kommt es dann zu einer Art Wiedererkennungseffekt, egal durch welches Format man beobachtet.
Wir benutzen ebenfalls das 3x12 als Booster, um Aussagen zur maximalen Auflösung zu bekommen. Da geht es dann wirklich um Auflösung und das Motiv zeigt maximalen Kontrast.
Man könnte versuchen, eine sauber adaptierte Kamera zur Dokumentation heranzuziehen, aber dieser erhebliche Aufwand würde einem Händler nicht honoriert.
Werner Jülich