Der Mikrokontrast ist eine Abbildungseigenschaft, die mit dem binokularen Sehen nichts zu tun hat, er gilt also fuer jede Achse separat und in alle Richtungen.
Die Tiefenwahrnehmung erfordert eine Parallaxe und ist, wie beim normalen Sehen, von der horizontalen Versetzung der beiden Achsenbilder abhaengig. Ich hatte hier nur ein weiteres Beispiel gegeben, in dem die eigentliche Punktaufloesung des Auges eine untergeordnete Rolle spielt. Im Grunde ist diese Punktaufloesung eine kuenstliche Groesse, die mit dem realen Leben wenig zu tun hat. Wir haben Millionen Jahre lang ueberlebt, indem es uns gelang, die Wahrnehmung von Konturen und Bewegungen unter schwierigsten Bedingungen zu optimieren. Dazu gibt es extrem optimierte Algorithmen zur Informationsverarbeitung in unserem Wahrnehmungssystem, von denen Photoshop nur traeumen kann. Der Versuch, diese Wahrnehmung allein auf einen 'Sensor' mit einer bestimmten Punktaufloesung zu reduzieren, waere daher zum Scheitern verurteilt.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz