Die Gartenvögel beobachten uns und richten die Fluchtdistanz an unserem Verhalten aus. Besonders auffällig kann man dies bei Gartenarbeiten beoabchten, das sitzen sie einem fast auf dem Spaten. Gleiches gilt beim Rasenmähen, da stört der Motor nicht, der leichte Zugang zur Nahrung ist wichtiger. Für diese Beobachtung brauche ich kein Fernglas. Dies gilt auch , wenn ich hinter der Fensterscheibe auf das Futterhaus schaue. Der Abstand beträgt keine 3 Meter. Die Vögel, Meisen, überwinternde Finken, Spatzen und Amseln haben sich an uns gewöhnt.
Spechte beobachte ich gerne mit dem Spektiv, sie zerren und ziehen die Würmer aus der Erde, dabei ändern sie den Standort nicht und können gut studiert werden.
Schleiereulen und Käutze beobachte ich mit dem Fernglas, der Abstand ist mit 50 Metern zwar etwas zu groß, aber das Fernglas hat die besseren Dämmerungseigenschaften. Ich setze auf das Zeiss 10x56.
Greifvögel sehe ich nicht aus der Nähe. Man kann mit Auto oder Motorrad sehr dicht an sitzenden Vögeln vorbeifahren, aber wehe man dreht dann um in langsamer Fahrt etwas genauer hinzusehen, dann sind sie sofort in der Luft. Fahrradfahrer haben auch nach meiner Beobachtung schlechte Karten. Vielleicht fehlt das Motorgeräusch. Ich beobachte ein Paar Turmfalken auf einem aufgegebenen Zementsilo mit dem Spektiv. Hier beträgt der Abstand mindestens 150 Meter, die optimale Vergrößerung beträgt 60fach.
Wildschweine kann ich beim Kollegen beobachten, dort laufen sie fast über die Terrasse. Ich habe den Eindruck, dass die Wildschweine ihre Scheu verlieren und auch vor direktem Kontakt nicht zurückschrecken. Hier brauchen Sie kein Fernglas.
Rehwild steht bei uns auf einer Wiese, etwa 50-100 Meter von der Straße entfernt. Die Rehe achten auf Abstand, ich beobachte mit dem 10x56.
Ich war einmal im Winter an einem Sonntag am Rheinufer in Köln. Die Möwen sitzen auf dem Geländer und segeln erst davon, wenn man sie schon fast berühren kann. Wer sie füttert, dem fressen sie aus der Hand. Man ist nicht ganz sicher, wer wen beobachtet.
Bernd Sommerfeld