Danke!
Also ist es wahr: Die Fernglaeser sind nicht annaehernd auf das Aufloesungslimit ausgelegt, selbst im Zentrum goennt man sich erhebliche Restfehler. Vermutlich sind das Kompromisse, die man eingehen muss, um gleichzeitig den Randbereich hinzubekommen, und auch im Nahbereich noch eine vernuenftige Abbildung zu haben?
Das ist wichtig zu wissen: In einigen Lehrbuechern wird vorgerechnet, dass man erst bei Austrittspupillen < 2mm in den Bereich der Aufloesungsgrenze vorstoesst. Dabei geht man natuerlich vom theoretischen Aufloesungslimit der Optik aus. Diese Rechnung stimmt also auch nicht.
Wie gross waren denn die links/rechts Abweichungen?
Je mehr ich mich mit dieser Thematik beschaeftige, desto mehr fallen mir die Unstimmigkeiten zwischen dem Lehrbuchwissen und der Fernglasrealitaet auf. Hier halten sich leider auch die Hersteller zu sehr zurueck: Egal wo man genauer nachhaken will, trifft man bestenfalls auf Halbwissen. Ich finde z.B. auch keine wirklich belastbaren Daten zur Effizienz der P-Belaege, da ist nichts wirklich praezise beschrieben, keine Publikationen, keine systematischen Analysen. Es fehlt jemand, der aus dem Fachbereich kommt, sich hinsetzt, und all die technischen Details in einem Lehrbuch zusammenfasst. Wer so etwas als Nicht-Insider versucht, der findet einfach keine zuverlaessigen Daten. Ich verstehe jetzt auch viel besser, warum Herr Schoen mit seinem Buch nicht vorankommt: Man moechte alles genau beschreiben, kommt aber an die wirklich interessanten Daten nicht ran. Da ist es kein Wunder, dass die vorhandenen Buecher zur Fernglasoptik nur Wischi-Waschi Informationen vermitteln. Ich habe keine Ahnung, nach welchen Kriterien ein Fernglasdesigner seine Optiken berechnet. Das ist so, als waeren da Alchimisten am Werk, die ihre Geheimrezepturen nur an ihre eingeschworenen Schueler weitergeben.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz