Vorwort.
Trotz der einschüchternen Vorgaben von konfokal habe ich nicht auf die tägliche Dosis Milchkaffee verzichten können. Ich habe auch meine Ernährung nicht umgestellt und ganz bestimmt habe ich nicht genug geschlafen.
Von zu Haus auch gibt es kein wirklich weit entferntes Ziel, eine kleine Brücke in ca. 3 Km Entfernung muß herhalten.
Brückengeländer aus rundem, grauem Stahlrohr, 50 mm Durchmesser, horizontaler Abstand 1 m, vertikaler Abstand 50 cm.
Ich bin extra hingefahren und habe gemessen.
Gerundet sind 50 mm 3", 50cm 30", 100cm 1'
Ausstattung:
Zeiss Victory 10x56 FL + Zeiss 3x12 mono
Zeiss Diascope 85 FL mit Variookular 20-75 fach
Toller Sonnenschein, Sonne im Winkel von 30° zur Beobachtungsrichtung von hinten.
Also dann.
Mit blossem Auge ist die Brücke gut, das Geländer nicht zu erkennen.
Aus Spaß mit dem 3x12 mono, nichts!
Mit dem Victory 10x56 aufgelegt.
Ich erkenne das Gitter als blasse Struktur mit senkrechten Streben. Die Abmessungen der Streben kann ich nicht bestimmen, es kommt mir sogar vor, als wären die Rohre unmittelbar an den Verbindungsstellen kräftiger.
Jetzt 10x56 + 3x12 Mono.
Man sollte erwarten, dass sich die Beschränkung auf ein Auge bemerkbar macht. Das kann ich aber mangels 2. 3x12 nicht testen. Die Streben sind breiter geworden, die Verbindungsstellen sind immer noch dominant, aber vielleicht doch nicht mehr so wie vorher.
Die Störungen durch die Luftunruhe nehmen zu, Eine Aussage über die Strebenbreite sollte ich machen können, mir kommt die waagerechte Strebe stärker vor als die vertikalen Streben.
Jetzt will ich es genauer wissen.
Diascope 85, variookular auf 40x.
Ich erkenne sofort, warum mir die Verbindungsstellen kräftiger vorkommen, es liegt am Schatten, der Kontrast ist höher.
Bei maximaler Vergrößerung habe ich das Glück, dass sich ein Falter auf dem Rohr niederläßt. Er schenkt mir 1 Minute, bis er weiterfliegt. Ich kann die Flügelform feststellen. Ich schätze den Falter ebenfalls auf 4cm Höhe.
Ich fahre noch einmal zur Brücke und klebe schwarzes Tesaband als Ring um das Waagerechte Rohr. Erhöhe dadurch den Kontrast und messe die Abstände aus: ca. 2cm, ca. 3 cm, ca. 4cm, ca. 5cm, ca. 6 cm, ca. 7cm, ca. 8cm
Das Spiel hat fast 1h gedauert und inzwischen ist die Sonne unwesentlich weiter gezogen.
Das 10x56 kann die 8cm Abstand sicher auflösen, ebenso sicher 6cm nicht, bei 7cm bin ich unsicher. Die schwarzen Ringe haben aber keine Breite, das schaffen meine Augen nicht.
Der aufgesetzte Booster verbessert das Ergebnis. Ich trenne 5cm, 4cm vielleicht, 3 cm sicher nicht. Verhindert das einäugige Betrachten ein besseres Ergebnis? Die Breite des schwarzen texabandes kann ich nicht bestimmen.
Wieder das Diascope 85 mit 40x.
Ich trenne locker die 2cm!.
Das wären jetzt weniger als 2", und das wäre nahe am Limit. Beugung oder Auflösung?
Ich fahre noch einmal zur Brücke und klebe noch ein paar Streifen: 1cm, 1,5cm,
1cm mit doppelt breitem Tesaband.
Ich habe keine Chance, die 1,5cm Abstand zu sehen, es fällt mir aber leicht, die kleinere Lücke zwischen den breiten Tesastreifen zu sehen.
Bernd Sommerfeld
Ich versuche, Aufnahmen nachzuliefern.