Hallo Holger,
Du bist zu recht skeptisch, was ich verstanden habe, weil es falsch ist, was ich zur angeblichen Un-Sichtbarkeit von Strukturen unterhalb der gemessenen Labor-Auflösung geschrieben hatte. Denn auch, wenn das Victory nur 4,2" Labor-Auflösung schaffte, könnte man damit geboostet die Köpfe mit 2,3" oder den Masten mit geschätzten 1,4" sehr wohl erkennen: als aufgeblasene Punkte oder Reihe von Beugungsbildern, nur eben nicht aufgelöst. Auf den Unterschied Auflösung und Beugung an Kanten im Hochkontrast hattest Du mich schon mal bei meinem Experiment mit einem von der Taschenlampe hinterleuchteten Meßschieberspalt hingewiesen. Ich erinnere mich, ab wann ich da anfing eine Perlenkette zu sehen...
Ich versichere deshalb nochmal, dass ich die Köpfe oval und den Mast bei optimalem Licht mit scharfen Kanten begrenzt und dazwischen sogar noch etwas ausgedehnt sehen kann. Also sind beide Strukturen aufgelöst. Nicht so bei den noch dünneren Dachstützen. Diese Stäbe sind wenn, dann nur als zarte vertikale Klümpchenketten mit mehr oder weniger grauen vertikalen Zwischenräumen auszumachen: typisch für eine Reihe aus Beugungsbildern der Fernglasöffnung, und damit eindeutig nicht aufgelöst. (Offenbar können nicht nur Edelmarken beugungsbegrenzte Optiken herstellen :-) Leider haben die Chinesen es bei meinem Porro aber nur im rechten Rohr geschafft. Im linken Rohr ist nichts zu machen, da spielen die Prismen nicht ganz mit, wie mir Okular und Objektivtausch und schräges Einblicken zeigten. Ohne Nachhilfe damals, Basteleien mit verbesserter Streulichtunterdrückung und Justage, nicht einfach bei einem 20x, war das Bild im Auslieferungszustand im rechten Rohr aber auch nicht optimal.)
Dass wirklich viel zusammen kommen muß, wenn man nahe an den Auflösungsgrenzen beobachten will, erkenne ich auch daran, dass offenbar die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit schwanken kann und auch das einen Einfluß auf die Erkennungsleistung hat. Manchmal erhascht man nur für Sekunden zwischen viel Gezwinker ein optimales Bild, das mit dem nächsten Wimpernschlag wieder verwischt. (Wenn man z.B. im Dunkeln die Beugungbildchen heller kleiner Lichtquellen anschaut, sieht man wie sich deren blasige Substrukturen mit jedem Wimpernschlag ändern.) Das scheint auch tagesabhängig zu sein. Eine optimale Fernoptik-Diät und/oder Superresolutionaugentropfen müßten also vielleicht auch noch entwickelt werden :-)
Gruß
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.09.11 14:15.