[
www.naturfotografie-digital.de]
Schärfe und Farbtreue
Schaut man durch die Gläser, so ist man vorerst bei beiden Gläsern von der Brillianz und Farbwiedergabe überwältigt. Das SwarovskiMehr Infos scheint rein subjektiv einen Hauch wärmer darzustellen, während KowaZur Bildergalerie das Bild für mich völlig farbneutral wiedergibt. Die Unterschiede sind allerdings recht gering.
Bezüglich der Schärfe ist kaum ein Unterschied zu verzeichnen. Manchmal denke ich, das Swarovski EL 10x42Mehr Infos bringt etwas mehr Details und Schärfe, besonders bei bestem Tageslicht, ein anderes Mal wiederum bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Sicherlich ist es nur mit hochpräziser Messtechnik möglich, hier Unterschiede in der Schärfe und Detailweidergabe festzustellen. Vergleicht man die beiden Ferngläser allerdings bei diesigem oder nebligen Wetter und schlechtem Licht, so hat hier eindeutig das KowaZur Bildergalerie XD44 Prominar die Nase vorn. Der Unterschied im Kontrast (und subjektiv auch der Schärfe, wahrscheinlich durch den höheren Kontrast) ist deutlich mit dem blossem Auge zu erkennen. Das KowaZur Bildergalerie liegt in diesen Situationen merklich vorne und es handelt sich hierbei nicht nur um geringe Unterschiede. Es sind Unterschiede, welche in solchen Situationen zwischen Bestimmen und Nichtbestimmen von VögelnZur Bildergalerie entscheidend sein können, und die Unterschiede sind für jedermann deutlich sichtbar.
Korrektur der Farbsäume
Vergleicht man Ferngläser, so sollte man unbedingt auch einmal auf dunkle Äste vor hellem, bewölktem Himmel schauen. Hier kann man häufig deutliche Unterschiede in Bezug auf die Korrektur von chromatischen Aberrationen erkennen. Chromatische Aberrationen sind Farbfehler/-ränder an kontrastreichen, harten Hell-Dunkel-Übergängen. Nehmen Sie mal ein 20.- EUR Glas aus dem Discounter in die Hand und machen Sie den Test. Jetzt wissen Sie, wo hier unter anderem gespart wurde.
Sowohl das Swarovski EL 10x42Mehr Infos, als auch das KowaZur Bildergalerie XD44 Prominar 10.5x44 sind natürlich hochwertig vergütete Ferngläser. Vergleicht man die beiden, so werden aber dennoch Unterschiede deutlich. Schaut man mit dem SwarovskiMehr Infos auf dunkle Äste gegen hellen Himmel, so erkennt man in extremen Situationen sehr schmale violette Ränder - auch schon an Ästen in der Bildmitte. Zum Bildrand werden diese Farbsäume mehr. Man kann dies ganz einfach testen, indem das Fernglas so bewegt, dass derselbe Ast, der vorher in der Bildmitte war, zum Bildrand hin wandert. Bei unserem SwarovskiMehr Infos werden diese Ränder im äußersten 15% Bildrand sehr deutlich und überlagern dann sogar schon ganze feinere Äste.
Beim KowaZur Bildergalerie XD44 Prominar 10,5x44 entstehen bei gleichen Bedingungen in der Bildmitte bei mir keinerlei mit bloßem Auge sichtbaren Farbsäume. Zum Rand hin (in etwa die äußersten 20%)werden Farbfehler sichtbar, aber in deutlich geringerem Ausmaß als beim SwarovskiMehr Infos.
Da derzeit Schnee liegt, habe ich diesen Versuch natürlich auch an schneebedeckten Ästen und Blättern wiederholt. Auch hier hat das KowaZur Bildergalerie eindeutig die Nase vorn. Schnee vor einer Baumrinde verursachte beim SwarovskiMehr Infos bereits in der Bildmitte einen deutlichen, diesmal grünen, Farbsaum. Bei dieser "Extremsituation" konnte man allerdings auch beim KowaZur Bildergalerie einen grünen Farbsaum erahnen, richtig deutlich war er allerdings nicht, so dass er mir ohne gezieltes Suchen niemals aufgefallen wäre. Das KowaZur Bildergalerie ist in Bezug auf Korrektur der Linsen einmalig, und schlägt das SwarovskiMehr Infos in dieser Disziplin haushoch.
Handling
Beim Handling fällt auf, dass man beim SwarovskiMehr Infos etwas leichter exakt Fokussieren kann. Obwohl das KowaZur Bildergalerie eine deutlich nähere Naheinstellgrenze hat, benötigt man nur etwa 1 1/2 Umdrehungen von nah bis unendlich. Beim SwarovskiMehr Infos sind es von nah bis unendlich ganze 2 1/4 Umdrehungen. Dafür ist man mit dem KowaZur Bildergalerie natürlich deutlich schneller, und mit etwas Gefühl bekommt man den Fokus selbstverständlich genauso exakt hin wie beim SwarovskiMehr Infos. Das Fokussierrad des KowasZur Bildergalerie läuft sehr weich und ist leicht und gleichmäßig zu bewegen, beim (allerdings auch etwas älteren (2005)) SwarovskisMehr Infos meines Vaters wird der Widerstand manchmal mitten beim Fokussieren etwas größer. Das Fokussierrad läuft nicht mehr ganz so rund.
Fazit
Im Vergleich zum in etwa doppelt so teurem Swarovski EL 10x42Mehr Infos (mittlerweile wird diese Version nicht mehr hergestellt und hat einen direkten Nachfolger, der noch teurer ist) geht das KowaZur Bildergalerie XD44 Prominar 10,5x44 eindeutig als Sieger hervor. Bei ungefähr gleichwertiger Schärfe- und Detailleistung, liefert das KowaZur Bildergalerie auch bei widrigen Wetterverhältnissen kontrastreichste und scharfe BilderMehr Infos, während das SwarovskiMehr Infos dann deutlich nachlässt. Auch in der Korrektur von Farbquerfehlern liegt das KowaZur Bildergalerie deutlich vorne und schlägt das SwarovskiMehr Infos eindeutig. Einzig beim Gewicht hätte ich mir gewünscht, dass das KowaZur Bildergalerie etwas leichter wäre. Bei sehr langen Touren macht es sich dann doch im Nacken bemerkbar. Ich habe den Kauf des KowaZur Bildergalerie XD44 Prominar 10,5x44mm bisher nicht bereut. Preis/Leistung ist einfach unschlagbar
Gruß Richard