Sie erkennen mit der stärkeren Vergrößerung mehr, z.B. den sitzenden Bussard aus größerer Entfernung oder Sie können erkennen, dass der Mäusebussard doch ein seltener Rauhfußbussard ist.
Richtig ist, dass der Informationsgewinn nicht mehr proportional zur Vergrößerung ansteigt, falsch wäre es aber, wenn man annimmt, dass eine stärkere Vergrößerung keinen Informationsgewinn bringt.
Nehmen Sie Ihr 7x45, dann testen Sie die Entfernung, bei der Sie eine ganz bestimmte Struktur erkennen können, z.B. eine Schrift.
Jetzt stecken Sie das 3x12 Mono an ein Okular und wiederholen den Test. Sie werden unschwer feststellen, dass selbst das verwackelte 21x45 Ihnen eine größere Leseentfernung liefern, sicher nicht um den Faktor 3, aber locker in der Größenordnung > Faktor 2, je nach Kontrast auch bis zu Faktor 2,5 trotz diverser Handikaps.
Im Bereich normaler Fernglasvergrößerungen kann man ruhig näherungsweise von Proportionalität ausgehen, steigt die Vergrößerung um 50%, dann steigt auch die Leseentfernung um 50%.
Ein Zeiss 20x60s schafft nach meinen Tests ziemlich genau die doppelte Leseentfernung, die ein Victory 10x42 schafft.
Werner Jülich