Danke, Hans.
Ich sehe es in etwa wie Sie und ReinhardK, wobei über einzelne Details (Conquest HD) diskutiert werden kann.
Mit dem Terra hat Zeiss ein Schwelle überschritten. Bis jetzt war klar: kaufte man Zeiss, Leica oder Swarovski, so bekam man immer ein Premium-Glas, nicht immer ein perfektes, aber was allenfalls mal nicht gut war, machte guter Service wieder wett.
Bei Nikon, Steiner & Co. war - und ist - es anders; da muss man bewusst entscheiden, welches Glas welcher Güte zu welchem Preis man will, und schon manch einer ist wahrscheinlich nach Hause mit einem dieser "sensationell günstigen" Steiner Gläser, beeindruckt durch Begriffe wie "ultra sharp" und ohne allzu genau hinzuschauen, nur um zu Hause in Ruhe dann festzustellen, was für ein lausiges Gerät er gekauft hatte - ging mir in meiner Jugend ähnlich, in der Schweiz trug das entsprechende Fernglas (made in Japan, was damals, anders als heute, etwa so viel hiess wie "made in Timbuktu") den Werbebegriff "Adlersicht" :-) Adler sind ja grösser und stärker als Habichte ;-)
Mit Geräten wie dem Terra kommen die drei Hersteller Z L S von ihrem Fernglas-Olymp ein Stück herunter, und ab jetzt muss man halt schon nachfragen, wenn jemand sagt, er habe ein "Zeiss", was denn das heisst …
Aus meiner Sicht schade, die Hersteller müssen allerdings schon selber wissen, was sie tun.
Aber ich fürchte, dass dadurch der Markt der Top-Gläser noch kleiner wird, als er eh schon ist, und der wirklich anspruchsvolle Benutzer entsprechend noch mehr für ein Top-Glas zahlen muss als bisher, weil die Leute sich mit mittelguten Gläsern zufriedengeben und die Hersteller mit den grösseren Umsätzen im Medium und Low Bereich insgesamt mehr verdienen als mit den teuren Gläsern.
Die neuliche Aufklärung durch Holger Merlitz, dass es in USA vermutlich nicht einen vernünftigen Fernglashersteller mehr gibt, der selber produziert und nicht in Fernost fertigen lässt, war in dieser Hinsicht auch ein Augenöffner.
Viele Grüsse.
Pinac