Die Frage was noch unstabiliert Freihand geht, und was Stativ oder Stabilisierung erfordert, wird sich nie pauschal beantworten lassen. Und ich denke jetzt nicht an die individuellen Augen- und Zittereigenschaften. Auch die Beobachtungssituationen sind sehr unterschiedlich.
Mich persönlich stört mein Gezittere am meisten am nĂ€chtlichen Sternenhimmel. Wenn die kleinen PĂŒnktchen keine PĂŒnktchen, sondern eher eine Demonstration der Brownschen Molekularbewegung sind. Am Tag habe ich eher keine Probleme damit, allerdings bin ich auch kein "Birder". Dann sĂ€he es wahrscheinlich anders aus.
Ich erinnere mich noch, wie ich einen taglich auftauchenden Specht endlich identifizieren wollte. (Vom Ruf her musste es ein GrĂŒnspecht sein.) Dummerweise war er im Astgewirr schwer zu finden. Einmal flog er dann weg, mit dem typischen Spechtflug. Und dann saĂ er weit weg im nĂ€chsten Baum. Da war ich froh, das ich von 8x auf 12x gehen konnte. Das wackelte zwar, aber das Rote am Kopf und der grĂŒne RĂŒcken war zu identifizieren. Bingo!
Klar, ein stabilisiertes Fernglas wĂ€re toll. Nur habe ich (noch?) keines. Was wiederum merkwĂŒrdig ist, denn bei der Kamera habe ich Objektive mit Stabi. OK, die aber eigentlich auch nur, weil sie mit dabei waren.
Nur eine Aussage ist sicher: Das beste Fernglas ist das, das man dabei hat, wenn man eines benötigt.
GruĂ, Bernhard