Hallo Holger,
spontan wollte ich Dir zustimmen, aber... wieviel Umsatz und Gewinn wird weltweit mit Ferngläsern erzielt, weiss jemand ungefähr die Grössenordnung?
Natürlich wünsche ich mir nach wie vor das unübertreffliche puristische Superweitwinkelporro 8x32 von Swarovski/Zeiss/Leica für 1000.-. Leider ist es doch so, dass jeder ein Smartphone will, aber fast niemand ein Fernglas. Es wird im Fernglasbereich nie so etwas geben wie das neue i Pad. Sony kann morgen das neue 4K SuperDigibino für 1000.- verkaufen, es bliebe ein absolutes Nischenprodukt. Ich kenne sogar zwei gute Naturfotografen, die kein Bino besitzen. Der Kuchen wird nicht grösser. Selbst auf einer Kreuzfahrt nach Grönland mit Hunderten von Passagieren sehe ich vielleicht 5 Leute mit Ferngläsern... Und sind die heutigenTopgläser, bei allen Mängeln, im Grossen und Ganzen und im Vergleich mit dem ganzen Elektronikschrott nicht doch sehr gute Produkte? Mir scheint, man kann als Hersteller an dieser und jener Schraube drehen, wenn man in Volumen, Gewicht und Preis mit den Konkurrenten mithalten will, ist es halt so, wie es ist - meinetwegen langweilig. Swarovski macht extrem randscharfes Superweitwinkelbinos, und wir beschweren uns - zu Recht - über Rolling Globe und Streulicht. Zeiss lässt erschwingliche Binos in China bauen und wir beschweren uns über Serienstreung und Fokussiermechanismus. Aber, wie Du mal schriebst - ein Fernglas ist keine Luxusuhr. Man kriegt hoffentlich einen Gegenwert für sein Geld und hat auch noch die Qual der Wahl.
Da wir ja bei Bildstabilisierung waren, warum gibt Canon hier nicht Dampf, die könnten mit ein bischen Verstand ihre einzigartige IS Linie ja viel besser und attraktiver machen... Ich denke, weil es Nischenprodukte sind, die in einem Riesenkonzern gerade mal so mitlaufen können. Ein Fernglashändler sagte mir, er hätte noch nie Canon Gläser auf einer Fachmesse gesehen und würde auch keine verkaufen wollen, weil die Margen viel zu gering seien - wegen geringer Nachfrage ist der Preis im Keller.