... Theoretiker. Im Gegenteil, er arbeitet viel hinter dem Okular und sammelt harte Daten. Insbesondere seine systematischen Studien zu den Grenzgroessen unterschiedlicher Fernglaeser am Sternhimmel, mit hunderten von Messwerten, sind einmalig und extrem wertvoll. Fuer mein Buch habe ich mir von ihm die Erlaubnis geholt, seine Ergebnisse abdrucken zu duerfen, denn ich kenne keine Quelle, in der all die theoretischen Formeln zur Grenzgroesse wirklich mal ueberprueft worden sind.
Was Du vermutlich meinst ist die Frage der richtigen Interpretation solcher Daten. Hier stimme ich zu - nicht jeder Wert, der am Stern gewonnen wurde, laesst sich auf bunte Flecken im Gefieder eines entfernten Vogels anwenden. Hier muss man vorsichtig sein, und wenn man genau hinschaut, dann stellt man fest, dass all die schoenen Regeln (Beispiel: Daemmerungsindex) einen sehr eingeschraenkten Anwendungsbereich haben, und dabei nicht einmal besonders praxistauglich sind (weil sie meist einen sehr hohen Kontrast voraussetzen). Problem ist: Sobald man es genauer wissen will, wird es kompliziert. Max Berek's Theorie zu den Wahrnehmungsschwellen ist bei weitem tauglicher als jede simple Naeherungsformel, dafuer dann aber auch nicht mehr in zwei Zeilen vermittelbar.
Viele Gruesse,
Holger