Dazu, geschätzter Bernhard, die ketzerische Frage: Sind Sie überzeugt, dass abgesehen von den bemängelten raren Testmöglichkeiten, der Marktmechanismus allein dafür sorgt, dass er Ihnen das tatsächlich Mögliche (technisch und wirtschaftlich) anbietet? Wenn Sie damit zufrieden sind, erübrigt sich meine Frage. Ohne eine gewisse Kenntnis der Möglichkeiten, kann allerdings das ständige Verfolgen von echten oder angeblichen Neuheiten zum Zeitvertreib werden.
Es gibt auf dem medizintechnischen Markt erfolgreiche Produkte, die ich an der Marketingabteilung meines damaligen Arbeitgebers vorbei aus eigener Initiative entwickelt hatte. Produkte, die der Chirurge mangels Vorstellungsvermögen spezieller technischer Möglichkeiten von selbst nie nachgefragt hätte. Deshalb interessiert mich mehr, was möglich wäre, als nur, was gegenwärtig angeboten wird. Umsomehr, als es bei (herkömmlicher) Fernoptik nicht mehr viel (Relevantes) zu entwickeln gibt.
Anhand von Untersuchungen zum Thema Bildstabilität behaupte ich, dass den meisten Fernoptikbenutzern deren Bedeutung, vor allem auch bei tiefen Vergrösserungen, zu wenig bewusst ist. Den meisten Herstellern passt die beschränkte Nachfrage durchaus ins Konzept, weil ihnen der (späte) Einstieg in die High-Tech-Lösung (interne Stabilisierung) zu aufwendig/riskant ist, und die Low-Tech-Lösung (raffiniertes integrales Stativ-Schwenkkopf-Schnellwechseladapter-System) zu wenig Umsatz bringen und/oder das sorgfältig gestylte Erscheinungsbild des Fernglases unerwünscht beeinträchtigen würde.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.14 17:34.