Wenn Holger seine, Eingeweihten bekannten, mich völlig überzeugenden Thesen: Mehr Fokus aber weniger von den immergleichen Kompromissen, hier wiederholt, um aufzuzeigen, wie Fernoptiktrends neu aufgemischt werden sollten, kann ich meine unkonventionelleren Ergänzungen dazu nicht zurückhalten:
Dass der folgend vorgebrachte, spezielle Aspekt bestimmt nicht für Leica, (die übrige Viererbande und andere Fernoptik mit Kultstatus als Mehrwert im Allgemeinen) in Frage kommt, ist selbstverständlich. Für mich, der die eigentliche Optik nie völlig begreifen wird, ist es immer wieder faszinierend festzustellen, dass ganz im Sinne von Wertanalyse (und somit Kostenbegrenzung), es auch bei Fernoptik möglich ist, Herstellgenauigkeit ganz gezielt nur dort wo wirklich nötig einzusetzen, und trotzdem erstaunlich viel Nutzen zu erhalten.
Konkretes Beispiel, das nicht mehr produzierte10x46 Monokular:
[
www.monocular.info]
ist für mich der Inbegriff konsequent-genialer Wertanalyse:
Ausgesprochen "billig" in Erscheinung,... aber auch im Endverkaufspreis (zuletzt so um die 19 Euro (?)).
Wenige, vermutlich relativ hochwertige Glaskomponenten in klapperiger Montage: viel Spiel (sogar sicht- nicht nur fühlbar) quer zur optischen Achse, und Verkippung um das Zentrum des Objektivachromaten (beim Fokussieren) scheinen die optische Leistung kaum zu beeinträchtigen.
Durch Beschränkung auf monokulare Bauweise entfällt aller Aufwand für Knickbrücke, Kollimationsmöglichkeit, Mitteltrieb,... aber auch Abdichtung, denn dieses Monokular ist zwar anfällig auf Staubeintritt, lässt sich aber in weniger als 10 Minuten mit nur einem Schraubendreher vollständig zerlegen, dank verkitteten Porro1 Prismen leicht wo sinnvoll reinigen und justierungsfrei wieder zusammenbauen.
Nur scheinbar primitiv, braucht es ein ausgewogenes Verständnis des Gesamtproduktes, um zu wissen, wo Aufwand sicht tatsächlich lohnt.