Marko B. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wir sind bereit eine Menge Geld auszugeben und da
> kann man auch einiges erwarten.
> Wenn ich eines der High End Ferngläser kaufe,
> erwarte ich die beste optische Leistung, die für
> Geld zu haben ist.
> Und hier haperts eben in einem Bereich...
> Scharf sind sie alle!
> Jedes hat seine Stärken woanders.
> Nur ist es offenbar wichtiger eine offene
> Dreifachbrücke zu entwickeln, als Farbsäume in
> den Griff zu bekommen.
Ich meine, dass die Wahrnehmung von Farbfehlern (Farbrändern) individuell sehr unterschiedlich ist. Ich sehe Farbränder bei den meisten (guten) Ferngläsern nicht, kann sie selbst dann nicht entdecken, wenn ich mir redlich Mühe gebe, wobei dabei Voraussetzung ist, dass ich den Augenabstand sehr genau eingestellt habe. Bei Spektiven ist das anders, da sehe ich - wohl aufgrund der höheren Vergrößerungen - Farbfehler durchaus, es kann also nicht nur an meinen Augen liegen. Und eine Rot-Grün-Schwäche habe ich definitiv nicht ... :-)
Insofern halte ich es für denkbar, dass du auf Farbfehler deutlich empfindlicher reagierst als ich und, gehe ich einmal von den sehr wenigen Beschwerden über Farbfehler bei den aktuellen Zeissgläsern aus, die weitaus überwiegende Zahl der Fernglasbenutzer. Da gibt es bei anderen Herstellern durchaus mehr Beschwerden. Und wie wichtig die Korrektur von Farbfehlern auch bei Ferngläsern ist, weiß man bei den großen Herstellern natürlich schon sehr lange. Nicht umsonst hat Zeiss Anfang der 60er Jahre beim 10x50 Porro mit "halb-apochromatischen" Objektiven geworben ...
Noch ein Gedanke: Mir ist schon öfters aufgefallen, dass ich bei manchen Gläsern etwas Zeit brauche, bis ich die ideale Haltung (z.B. Augenabstand, aber auch Abstand des Auges von der Okularlinse) gefunden habe. Manche Gläser "funktionieren" für mich sofort, etliche aber erst, wenn ich ein bisschen Zeit hatte. Da mögen auch individuelle Unterschiede (z.B. die individuell unterscheidliche Tiefe der Augenhöhle) eine Rolle spielen. Und solange ich diese ideale Haltung nicht gefunden habe, "sehe" ich durchaus auch mal Dinge, die mir nicht gefallen.
> Mir persönlich ist die Optik wichtiger als die
> Ergonomie.
Mir auch. Wobei es bei mir so ist, dass ich ein Glas mit perfekter Optik, jedoch (für mich) miserabler Ergonomie ebenfalls nicht benutzen würde.