Hallo Pinac,
genau genommen deckelt die Luftunruhe das Aufloesungsvermoegen einer Optik. Der entscheidende Parameter nennt sich Fried-Parameter, und physikalisch bedeutet er die Kohaerenzlaenge des Lichts in der Atmosphaere. Je nach Seeing ist dann bei einer bestimmten Oeffnung Schluss - mehr schadet zwar nicht, bringt aber auch keinen Aufloesungsgewinn mehr. Wo genau das Limit liegt, haengt sehr stark von den Bedingungen ab, und ein erfahrener Beobachter wird hier nicht den Fehler begehen, an einer Stelle mit besonders schlechtem Seeing zu verweilen.
Nun kommt noch ein zweiter Effekt: Je groesser das Instrument, desto leichter macht ihm Konvektion im Innern zu schaffen. Ein Temperaturunterschied zwischen Tubuswand und der Luftsaeule im Instrument sorgt dafuer, dass sich Schlieren bilden, die in den Strahlengang wandern. Dies kann dann noch einmal zu einer Bildverschlechterung fuehren. Somit koennen kleine Instrumente unter bestimmten Bedingungen sogar Vorteile in der Aufloesung haben.
Viele Gruesse,
Holger