Ich ergänze mal: gleiche Beobachtungsbedingungen vorausgesetzt. Es muss also nicht nur die gleiche Vergrösserung heran gezogen werden (unterschiedliche AP ist da eher marginal, ausser im Grenzbereich), sondern natürlich vor allem die gleiche Zeit und der Ort. In einem solchen AB-Vergleich glaube ich das gern, dass es da subtile Unterschiede zwischen den Geräten gibt (vergleichbare Qualität), welche von erfahrenen Beobachtern wahrgenommen werden können und daher u.U. ein im Astro-Fuhrpark vorhandenes Gerät präferieren.
Aber gerade auch bei DS-Beobachtungen kommt das Seeing ins Spiel: ob da zwischen 80 und 110mm schon merklich was zu sehen ist, kann ich nicht beurteilen. Aber gerade bei größeren Refris (150mm und mehr) dauert die Entstehung einer Laminarströmung innerhalb des geschlossenen Tubus deutlich länger, als bei den kleinen Kisten. Darin liegt auch einer ihrer weiteren Vorteile: die kleinen Dinger kann man hinstellen und umgehend spechteln. Bei großen Fernrohren kann das schon mal ein, zwei Stunden dauern, bis sich ein brauchbares Bild (was die theoretischen Auflösungsvorteile der größeren Öffnung auch zutage fördert) einstellt.
So gesehen sind auch die 85er Spektive für's schnelle Gucken von 'Standardkerzen' wie Saturnringe, Jupitermonde, Mond und Sonne (Filter!) durchaus brauchbare Gerät - von der mangelnden Austauschbarkeit des Astrozubehörs mal abgesehen. Bleibt jedoch immer noch meine Frage, ob man den Unterschied von 65mm und 85mm bei schlechterem Seeing wirklich sehen kann - dto. und insbesonders bei Tagbeobachtungen. Solange niemand einen praktischen AB-Vergleich machen kann, bleibe ich bei meinen Zweifeln aus meinen vorherigen Posts.
Grüße aus den Tiefen des Weltraums
Manfred