Hallo konfokal,
Obwohl sehr ausführlich, kann ich mich den Ausführungen nur sehr eingeschränkt anschliessen. Ihre Ausführungen nehmen das menschliche Auge mit all seinen Unwägbarkeiten als Referenz. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, trotzdem sei die Frage erlaubt, wo unsere Optiken heute wären, wenn ausschliesslich das menschliche Auge die Referenz gewesen wäre. Ich bin überzeugt, dass sich alle namhaften Hersteller bemühen, objektivierbare Aussagen zu ihren Produkten zu erhalten, ob sie diese nun veröffentlichen oder nicht. Verschiedene Beobachter mögen mit diesen Produkten selbstverständlich zu verschiedenen Beurteilungen kommen.
Von schon heutigen oder zukünftigen Entwicklungen wie Digiscoping oder elektronischen Ferngläsern (s. dazu die Einschätzung in Holgers Buch) will ich hier gar nicht reden. Dort ist das Auge nämlich nur noch insofern betroffen, als es als Ergebnisse bunte LCD-Bildschirme oder Ausdrucke mit mehr oder (meist) weniger korrekten Farben präsentiert bekommt.
Ich persönlich ziehe es vor, verschiedene Produkte durch objektivierbare Ergebnisse - und MTF Messungen sind das ohne Zweifel - vergleichen zu können. Richtig und korrekt interpretiert gaukeln diese Daten eben keine "Top Features" vor, die nicht vorhanden sind. Das Gegenteil ist der Fall. Bunt sind meist nicht die Messkurven, sondern zuallererst die Prospekte! Leider werden diese Messungen nicht öffentlich gemacht. Öffentlich sind - abgesehen von der sinnlosen Werbelyrik - "nur" persönliche Messungen, die trotz ihrem subjektiven Charme und außerordentlich sorgfältiger Durchführung (Pinac) persönliche Beurteilungen bleiben, aber letztendlich einen ähnlichen - objektiven - Zweck verfolgen wie trockene Messkurven. Sonst wären sie ja für die Allgemeinheit nutzlos.
Gruß Clemens
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.05.15 19:43.