Natürlich haben wir keine Möglichkeit, "Robustheit" zerstörungsfrei im Garten zu testen.
Es gibt dennoch allgemeingültige Erfahrungen, die uns dazu veranlassen sollten, uns nicht nur zurückzulehnen und den Herstellern zu vertrauen. Militäroptiken, die für den rauen Einsatz konstruiert wurden, waren seit jeher relativ schwer, zumindest aber konstruktiv sehr konservativ ausgelegt (Beispiel: Unempfindliche Einzelfokussierung statt beweglicher Fokussierlinse). Seit Jahrzehnten arbeiten die Hersteller daran, ihre Optiken leichter zu machen, weil ein geringes Gewicht ein entscheidendes Verkaufsargument darstellt. Manches lässt sich mit modernen Materialien ohne Verlust an Robustheit umsetzen, aber ein Hersteller wird immer auch dazu geneigt sein, hier und da ein wenig zu feilen, um noch einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu gewinnen.
Klar, es gibt Garantien, aber die Garantiezeiten werden tendenziell kürzer, und wer sich gern auf sein Instrument verlassen mag, auch im Urlaub auf seiner Fernreise, der hätte dann anstelle des speziell auf Leichtgewicht optimierten Fernglases doch lieber eine Sicherheitsreserve.
Rein vom Augenschein her sieht z.B. das Nikon HG für mich weniger robust aus als etwa ein Conquest HD: Die Dimensionen der Brücke, die Länge der Hebel, etc. Solche Parameter berücksichtige ich durchaus, wenn ich ein Fernglas für einen bestimmten Zweck anschaffe (oder empfehle).
Viele Grüße,
Holger