Während manche Fachzeitschriften bis in die 1980er Jahre noch seriöse Tests publizierten, die auch zu aussagekräftigen Empfehlungen führten, ist diese Tradition inzwischen weitgehend ausgerottet. Es muss daran liegen, dass eine Zeitschrift aus den Verkaufspreisen nicht mehr überlebensfähig ist und zum überwiegenden Teil von den Anzeigenkunden getragen werden muss. Diese geben dann auch (mehr oder weniger direkt) vor, was in solchen "Tests" besser nicht erwähnt werden sollte. Die weichgespülten Aussagen sind bekannt, oft finden sich die Werbetexte der Hersteller direkt in den Resultaten wieder.
Viele, wenn nicht alle Hersteller, sind dazu übergegangen, Tester zu unterstützen, die ihre Produktvorstellung dann auf YouTube veröffentlichen. Die Tester erhalten die neuesten Modelle als erste, und nebenbei erhöhen sie ihre Klickraten, an denen sie noch ein wenig verdienen können. Hier profitiert (abgesehen vom Konsumenten) jeder, man tut sich nicht weh, und überhaupt fehlt es den Testern nicht selten an Fachwissen, um wirkliche Probleme in den Optiken identifizieren zu können.
Wäre ich ein Freelancer ohne festem Einkommen, dann wäre vielleicht auch ich ein solcher "Tester" geworden, aber zum Glück ist es nie so weit gekommen.
Viele Grüße,
Holger