Dominique schrieb:
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> ........... und ? sehr oder wie zufrieden ?
> Ein paar Erfahrungswerte wären interessant !
Gern.
Vor ca. eineinhalb Jahren suchte ich nach einer leichten Ergänzung zu meinem KOWA 883. Dazu gab es mehrere Iterationsschritte:
1. CLESTRON HUMMINGBIRD. Gefiel mir zunächst gut. Ich musste aber schnell feststellen, dass die Fokuseinstellung zu schwergängig war. Außerdem kam beim Auflegen (z.B. Bohnsack) das Fokusrad ("Barrelfocus") mit der Unterlage in Konflikt. Ich habe das Gerät zurückgeschickt und nach einem Exemplar mit leichterem Fokusrad gefragt. Es gab überhaupt keine mehr (Lieferprobleme?).
2. KOWA TSN-501. Optisch sicher nicht der "Bringer", aber wegen des unschlagbaren Gewichtes und der Kompaktheit sowie des relativ günstigen Preises fand ich es durchaus akzeptabel. Ich habe es aber auch zurückgeschickt, weil diesmal die Zoomverstellung unglaublich schwergängig war (für mein Empfinden). Damit hätte ich nicht leben können.
Der nächste Schritt ging dann zu "meinem" Händler im Hamburg (da hatte ich im Jahr zuvor das 883er gekauft). Ich wollte mal sehen, ob seine KOWA 500er das gleiche "Zoomproblem" hatten.
3. KOWA TSN-502. Ich hatte beim Händler die grade Version ausprobiert, weil ich zwischenzeitlich zu der (praktischen) Erkenntnis gelangt war, dass für die geplanten Anwendung ein abgewinkeltes Spektiv nicht so günstig ist (Autofenster, spontan irgendwo auflegen). - Im Ergebnis war der Zoom bei dem 502 genau so steif. Das ist anscheinend ein "Design-Feature".
4. KOWA TSN-554. Also im nächsten Schritt mal aus "Interesse" dieses Spektiv vor der Ladentür ausprobiert. ... Ich habe dann etwas mit mir gerungen, bin aber damit nach Hause gefahren. - Ich habe es bis heute nicht bereut.
Warum mag ich das 554?
(a) Optisch. Hier kann ich nichts für mich Negatives finden. Der immer wieder mal kommentierte "enge Blickwinkel" ist für mich akzeptabel. Ich nutze es nicht zum langem Abscannen der Landschaft sondern zum gezielten Identifizieren/Betrachten von Vögeln, die ich entweder mit bloßen Auge oder per Fernglas entdeckt habe. Der Vergrößeungsbereich ist für mich gerade richtig. Ich bin Brillenträger (Gleitsicht) und kann in allen Vergrößerungen das gesamte Feld übersehen.
(b) Mechanisch. Das Gehäuse ist zwar ("nur") aus Kunststoff, machte aber zunächst für mich einen "metallischen" Eindruck. Fühlt sich also solide an (ich habe mich ja zum Thema Kunststoff schon in diesem Thread geäußert). Das Okular ist fest (offenbar ein "no-go" für einige/viele Anwender) aber für mich persönlich kein Problem. Ich möchte ohnehin keine Okulare im Feld wechseln (müssen). Das Zoomokular macht, was ich erwarte (Astro betreibe ich nicht). Die Zoombetätigung ist nicht besonders leichtgängig, hält sich aber im Rahmen (wie beim 883, würde ich sagen). Die Fokuseinstellung ("Dual Focus") ist wie beim 883 und - aus meiner Sicht - hervorragend. Leicht (und leichtgäng) in jeder Lage zu bedienen (Thema Bohnsack, Autofenster usw.) Das (geringe) Gewicht und die kompakte Abmessungen finde ich sehr gut.
Ja ich weiß, es ist teuer. Aber es gibt ja mittlerweile ein noch teureres Spektiv in der gleichen Klasse. Insofern hat es dieses "Alleinstellungsmerkmal" verloren. Damit könnte man diesen früher häufigen Kritikpunkt wohl auch als überholt ansehen.
Werner