Hallo Thomas,
was du am 19.11. 20:58 zum Thema „minimale, noch verwendbare AP“ ausgeführt hast, kann ich recht gut nachvollziehen.
Dazu noch einige Anmerkungen:
Platane bei Dunkelheit, Vergleich 8x32 mit 14x32 IS: ganz klar, mit dem 14x32 IS wird man mehr Details erkennen.
Andromeda Galaxie und Begleiter (M32 und NGC205): die Erfahrungen habe ich auch schon x-mal gemacht: die höhere Vergrößerung zeigt da (bei gleicher Öffnung) viel mehr. Und es geht dabei sogar schon um Sehen oder nicht Sehen.
M51 bei 1-4 mm Austrittspupille: Roger N. Clarke hat ja schon vor vielen Jahren hohe Vergrößerungen für Deep-Sky Objekte empfohlen, allerdings ist es so, dass nur wenige Beobachter sooo hoch vergrößern. Uwe Glahn hat seine M51 Zeichnung am 14.5 Zöller bei 202fach angefertigt, ich habe diese Galaxie sehr oft mit 14 Zoll beobachtet und nie höher als 220fach für Zeichnungen vergrößert, Roger verwendet hingegen am 12.5 Zöller bis 408fach – also ich sehe bei diesen Vergrößerungen kaum noch etwas, schemenhaft die hellsten Teile, aber das ist alles so unbestimmt, dass ich nicht wage, es zeichnerisch festzuhalten.
Für astronomische Beobachtungen zeigt sich der Vorteil höherer Vergrößerungen noch viel gravierender als bei terrestrischen Einsätzen, u.a. weil das Erkennen von Farben bei der Astronomie keine so große Rolle spielt.
Es gibt aber bei der Astronomie auch zwei Fälle, wo geringe Vergrößerungen bzw. größere APs besser funktionieren (außer natürlich für superschwache, große Nebel bei dunklem Himmel): das Erkennen der schwächeren Saturnmonde und die Beobachtung schwacher Sterne im Zentralteil des Orionnebels (gemeint sind Sterne schwächer als die Komponenten E und F im Trapez). Details in den Nebelstrukturen profitieren natürlich von höheren Vergrößerungen, wie du ausgeführt hast.
20x60 bzw 20x42 – welche AP ist noch akzeptabel? Für mich keine Frage: wenn die Stabilisierung funktioniert und die Optik etwas taugt, ist das 20x42 eine sehr interessante Alternative, und zwar nicht nur für die Astronomie. Ich beobachte oft terrestrisch mit einem BTX85 bei 30fach, die AP beträgt dabei zwar 2.8, aber die Lichtmenge, die jedem Auge zur Verfügung steht, entspricht einem 30x60 Bino, bedingt durch die Strahlenteilung. Bei schlechtem Licht verblassen die Farben und der Kontrast lässt nach – aber dann kann ich ja auf das ATX umrüsten.
Ohne Stabilisierung bzw. ohne Stativ verwende ich keine AP kleiner 3mm.
Grüße von Andreas
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.11.23 11:57.