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Die Widersprüche sind leicht zu erklären

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16. März 2008 11:54
Wie aus meinem obigen Beitrag (15.03.08 19:08) sowie aus vielen früheren hervorgeht, gibt es drei Möglichkeiten (sowie schließlich noch eine vierte, die ich gleich nennen werde), den scheinbaren Sehwinkel SSW zu ermitteln, allerdings teilweise ziemlich ungenau:

1. Berechnung mit den „alten“, auf der Annahme einer verzeichnungsfreien Wiedergabe basierenden Formeln:

SSW = 2 · arc tan (V · SF/2)

SSW = 2 · arc tan (V · tan (TSW/2))

mit

V = Vergrößerung
SF = Sehfeld im Meter auf 1000 m
TSW = tatsächlicher Sehwinkel


2. Berechnung mit der neueren und wegen ihrer Einfachheit populäreren Formel, daß sich der Vergrößerungsfaktor exakt auf den Sehwinkel bezieht, die jedoch nur stimmt, wenn eine ziemlich hohe positive Verzeichung (die dann kissenförmig in Erscheinung tritt) ganz bestimmter Größe vorliegt:

SSW = V · TSW


3. Messung am realen Fernglas mit einer von mehreren ausreichend genauen Methoden, z.B. wie bei meiner Messung mit einem Grünlaser, der unter variablem Einfallswinkel von vorn in die Eintrittspupille* einstrahlt und bei auf unendlich fokussiertem Fernglas (das dann ein exakt afokales System darstellt) auf einer rechtwinklig zur opt. Achse stehenden Wand in ausreichend großem, genau bekanntem Abstand (ab Fernglas-Austrittspupille) einen Lichtfleck auf einer exakt begrenzten Strecke erzeugt, die zu messen ist:

SSW = 2 · arc tan (s : 2a)

mit

s = Länge der Strecke, auf welcher sich der Lichtpunkt an der Wand bei Variation des Einfallswinkels innerhalb einer Ebene verschieben läßt

a = Abstand der Wand von der Austrittspupille des Fernglases

* Wenn man grundsätzlich mit dem Laser nur in der Mitte der Eintrittspupille einstrahlt, kann sich evtl. ein etwas kleinerer SSW ergeben, als wenn man zuläßt, daß man auf der Suche nach dem größtmöglichen Winkel auch außerhalb der Mitte der EP einstrahlen darf. Ob das der Fall ist, hängt davon ab, wieviel Vignettierung der Hersteller bei der Dimensionierung der Sehfeldblende für den Sehfeldrand zugelassen hat.


4. Es gäbe ferner die uns leider nicht mögliche, aber von den Optikrechner durchführbare Möglichkeit, den SSW anhand der diesem Personenkreis bekannten Konstruktionsdaten (mechanische Daten der Sehfeldblende und optische Daten) zu berechnen.

—————————

Nach dieser notwendigen Einleitung komme ich zu den widersprüchlichen Daten für verschiedene Nikon-Ferngläser und insbesonder 56,6° und 61,6° für das neue Nikon 8x42 EDG. Die hier zitierten Herstellerangaben aus verschiedenen Quellen sind ganz offensichtlich wie folgt entstanden und zu erklären:

1. Die Daten für den Prospekt, dessen Scan Herr Wiesner den anderen Wert entnahm, hat jemand zusammengestellt, der offenbar selbst einiges über die optischen Gesetze wußte oder von so einer Person unterstützt wurde und deshalb die oben von mir unter 1. genannte zweite Formel auf den von den Optikrechnern gelieferten Wert 7,7° für den tatsächlichen Sehwinkel angewandt hat:

SSW = 2 · arc tan (V · tan (TSW/2)) = 2 · arc tan (8 · tan (7,7°/2)) = 2 · arc tan (8 · tan 3,85°) = 2 · arc tan (8 · 0,067296) = 2 · arc tan 0,538372 = 2 · 28,296776° = 56,593552° = ca. 56,6°

2. Für die technischen Daten der Presseinformation hat jemand anderer (aus der Presseabteilung) denselben vom Optikrechner gelieferten tatsächlichen Sehwinkel von 7,7° benutzt, um nach der ihm bekannten einfacheren, oben unter 2. von mit angegebenen Formel zu berechnen:

SSW = V · TSW = 8 · 7,7° = 61,6°.


Was nun stimmt, oder wo irgendwo dazwischen die Wahrheit liegt, hängt davon ab, wie stark das 8x42 EDG verzeichnet, und das werden wir erst wissen, wenn dieses Nikon 8x42 EDG zu haben ist und jemand z.B. nach der oben unter 3. beschriebenen Methode nachmißt.


Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fragen zum subjektiven Sehwinkel vom neuen Nikon-Glas

silkworm 2579 15. März 2008 17:26

Keine neue Methode, nur eine selten angewandte

Walter E. Schön 1289 15. März 2008 19:08

Nikon scheint es mit der Ehrlichkeit zu übertreiben.

Jan Münzer 1174 16. März 2008 00:23

Ich kann das richtigstellen

Wiesner 1115 16. März 2008 09:57

Que confusion!

Jan Münzer 1056 16. März 2008 10:17

Re: Que confusion!

Wiesner 1083 16. März 2008 10:40

Re: Que confusion!

marc champollion 986 16. März 2008 21:24

qué confusión

Jan Münzer 977 16. März 2008 21:37

Re: qué confusión

marc champollion 934 17. März 2008 00:26

Re: Keine neue Methode, nur eine selten angewandte

silkworm 1004 16. März 2008 13:16

Ob sich der Winkel entsprechend der Vergrößerung ändert, hängt vom Maß der Verzeichnung ab

Walter E. Schön 1076 16. März 2008 16:06

Nachgefragt. Bei Nikon. In Japan.

Jan Münzer 1130 15. März 2008 23:44

Re: Nachgefragt. Bei Nikon. In Japan.

Holger Merlitz 1092 16. März 2008 02:46

Auch dabei gibt es Ausnahmen.

Jan Münzer 1070 16. März 2008 08:31

Sehr geehrter Herr Münzer!!

silkworm 1033 16. März 2008 12:47

So war es nicht gemeint, siehe meine Antwort an Holger Merlitz.

Jan Münzer 1021 16. März 2008 13:12

In diesem Aspekt stimme ich Ihnen auch zu!

silkworm 1106 16. März 2008 14:25

Zurück zum eigentlichen Thema

silkworm 1070 16. März 2008 14:07

Stimmt

Holger Merlitz 1016 16. März 2008 14:13

Verläßliche Informationen zu Ferngläsern, auch älteren Mustern.

Jan Münzer 1029 16. März 2008 18:53

Die Widersprüche sind leicht zu erklären

Walter E. Schön 1080 16. März 2008 11:54

Kann ich Ihren Beitrag ins Chinesische übersetzen und dann im chinesischen Forum veröffentlichen?

silkworm 1108 16. März 2008 13:35

Ja, gerne.

Walter E. Schön 1116 16. März 2008 16:09

natürlich wird Quelle angegeben

silkworm 1053 16. März 2008 16:37



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