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Ob sich der Winkel entsprechend der Vergrößerung ändert, hängt vom Maß der Verzeichnung ab

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16. März 2008 16:06
Wenn Fernglasobjektiv und Fernglasokular so wie übliche Fotoobjektive sehr verzeichnungsarm abbildeten, denn wäre immer die „alte“ Formel

SSW = 2 arc tan (V · tan TSW/2)

mit SSW = scheinbarer Sehwinkel, V = Vergrößerung und TSW = tatsächlicher Sehwinkel

sehr genau zutreffend. Wenn das Fernglas insgesamt (also Objektiv zusammen mit Okular*) kissenförmig verzeichnet, vergrößert sich der scheinbare Sehwinkel mehr oder weniger. Solange diese Verzeichnung nicht über etwa 3 bis 4% hinausgeht, ist die obige Formel bei Weitwinkelgläsern immer noch genauer als die einfachere Formel, bei der einfach der tatsächliche Sehwinkel mit der Vergrößerung multipliziert wird. Erst seit man bewußt (und nicht, weil man es nicht geschafft hat, die Verzeichnung zu beheben) eine stärkere kissenförmige Verzeichnung in der Größenordnung um knapp 10% zur Minderung des Globuseffekts „hineinkonstruiert“, ist die dadurch bewirkte zusätzliche Vergrößerung des Bildes so, daß die einfache Formel ein genaueres Ergebnis liefert. Man kann also nicht grundsätzlich sagen, daß die einfachere Formel

SSW = V · TSW

mit V = Vergrößerung und TSW = tatsächlicher Sehwinkel

immer die richtige für Ferngläser mit Verzeichnung sei, sondern es hängt sehr vom Ausmaß der Verzeichnung ab.

Da wir uns in dieser Diskussion konkret mit dem neuen Nikon 8x42 EDG und den für dieses Modell von Nikon angegebenen widersprüchlichen Daten befaßt hatten, will ich für diesen Fall die Verzeichnung angeben, die nötig wäre, wenn

1. der tatsächliche Sehwinkel genau 7,7° wäre,

2. die Vergrößerung exakt 8,0fach wäre,

3. der scheinbare Sehwinkel genau der einfachen Formel entspricht und 61,6° wäre.

Man berechnet aus dem SSW = 61,6° das „scheinbare Sehfeld“

SSF = 2 · tan (61,6°/2) = 1192,24 m auf 1000 m

und aus dem TSW = 7,7° das tatsächliche Sehfeld

TSF = 2 · tan (7,7°/2) = 134,6 m auf 1000 m


Multipliziert man das zuletzt berechnete Sehfeld von 134,6 m mit der Vergrößerung, so erhält man das „scheinbare Sehfeld“, das sich ohne Verzeichnung ergeben müßte

SSF(unverzeichnet) = 8 · 134,6 m = 1076,8 m auf 1000 m


Dividiert man nun das zuvor nach der einfachen Formel berechnete „scheinbare Sehfeld“ durch das zuletzt berechnete ohne Verzeichnung, so ergibt sich dadurch die Verzeichnung plus 100%:

Verzeichnung + 1 = 1192,24 : 1076,8 = 1,1072

Die Verzeichnung ist also 1,1072 - 1 = 0,1072 = 10,72%, also positiv (führt zu kissenförmiger Durchbiegung) und in der oben von mir angegebenen Größenordnung. Vermutlich ist in Wirklichkeit die Verzeichnung geringer oder sehr viel geringer, aber das werden wir erst wissen, wenn es nachgemessen ist.

Walter E. Schön


*) Ziemlich weit oben hatte ich hinter dem Wort „Okular“ ein Sternchen * gesetzt, weil man beachten muß, daß eine positive Verzeichnung des Objektivs die Gesamtverzeichnung des Fernglases in positiver Richtung beeinflußt, aber es beim Okular umgekehrt ist, wenn man das Okular als ein umgedrehtes Objektiv auffaßt und so die Verzeichnung (in der mit der Fernblende zusammenfallenden Brennebene) mißt. Wenn man eine Verzeichnung angibt, muß man nämlich immer sagen, in welcher Lichtrichtung man mißt. Würde ich z.B. ein Foto-Teleobjektiv mit 85 mm Brennweite, das etwa +2,1% Verzeichnung hat, von der Kamera abnehmen und in einem Diaprojektor als Projektionsobjektiv einsetzten, so hätte das projizierte Bild eine negative Verzeichnung von -2,1%!
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fragen zum subjektiven Sehwinkel vom neuen Nikon-Glas

silkworm 2582 15. März 2008 17:26

Keine neue Methode, nur eine selten angewandte

Walter E. Schön 1290 15. März 2008 19:08

Nikon scheint es mit der Ehrlichkeit zu übertreiben.

Jan Münzer 1174 16. März 2008 00:23

Ich kann das richtigstellen

Wiesner 1115 16. März 2008 09:57

Que confusion!

Jan Münzer 1057 16. März 2008 10:17

Re: Que confusion!

Wiesner 1083 16. März 2008 10:40

Re: Que confusion!

marc champollion 987 16. März 2008 21:24

qué confusión

Jan Münzer 979 16. März 2008 21:37

Re: qué confusión

marc champollion 935 17. März 2008 00:26

Re: Keine neue Methode, nur eine selten angewandte

silkworm 1005 16. März 2008 13:16

Ob sich der Winkel entsprechend der Vergrößerung ändert, hängt vom Maß der Verzeichnung ab

Walter E. Schön 1076 16. März 2008 16:06

Nachgefragt. Bei Nikon. In Japan.

Jan Münzer 1131 15. März 2008 23:44

Re: Nachgefragt. Bei Nikon. In Japan.

Holger Merlitz 1092 16. März 2008 02:46

Auch dabei gibt es Ausnahmen.

Jan Münzer 1070 16. März 2008 08:31

Sehr geehrter Herr Münzer!!

silkworm 1034 16. März 2008 12:47

So war es nicht gemeint, siehe meine Antwort an Holger Merlitz.

Jan Münzer 1022 16. März 2008 13:12

In diesem Aspekt stimme ich Ihnen auch zu!

silkworm 1106 16. März 2008 14:25

Zurück zum eigentlichen Thema

silkworm 1071 16. März 2008 14:07

Stimmt

Holger Merlitz 1017 16. März 2008 14:13

Verläßliche Informationen zu Ferngläsern, auch älteren Mustern.

Jan Münzer 1030 16. März 2008 18:53

Die Widersprüche sind leicht zu erklären

Walter E. Schön 1081 16. März 2008 11:54

Kann ich Ihren Beitrag ins Chinesische übersetzen und dann im chinesischen Forum veröffentlichen?

silkworm 1109 16. März 2008 13:35

Ja, gerne.

Walter E. Schön 1116 16. März 2008 16:09

natürlich wird Quelle angegeben

silkworm 1054 16. März 2008 16:37



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