Ich moechte in das allgemeine Lob, die kleinen Faltfernglaeser betreffend, nicht mit einstimmen:
Ich hatte auch schon des oefteren Gelegenheit durch sogenannte Faltfernglaeser wie das 8x20 Trinovid oder das moderne 8x20 Ultravid zu schauen und diese mit groesseren Modellen wie das 8x32 oder 8x42 direkt zu vergleichen. Ich habe diesen Vergleich mehrmals durchgefuehrt, weil so ein Faltfernglas schon sehr verlockend ist: man kann es immer mit sich fuehren, in der Handtasche, Aktentasche oder Jackentasche etc.. Eben auch dann, wenn man gar nicht beabsichtigt zu beobachten!
Das ist aber auch schon der einzige Vorteil, den ich an einem solchen Glas erkennen kann und der hat nichts mit den optischen oder mechanischen Qualitaeten des Glases zu tun. Denn diese sind zweifelsfrei geringer als bei den groesseren Modellen mit 32 oder 42 mm Objektivdurchmesser. Bei den 20er Modellen sind i.A. nicht nur die scheinbaren Gesichtsfelder kleiner und dunkler, sondern die Bedienung des Glases und das Einblickverhalten - insbesondere mit Brille - ist eher als schwierig zu bezeichnen. Kinder und Anfaenger haben mit Faltglaesern mehr Probleme als mit groesseren Modellen. Die ganze Augenmuschel - nicht nur die Austrittspupille - ist relativ klein und muss jedesmal neu positioniert werden. Dieser Vorgang kann bei einem 32er Modell entfallen. Auch der Fokusierknopf oder Ring ist bei den groesseren Modellen viel groesser und griffiger ausgefuehrt und nicht so fummelig wie bei den meisten Faltglaesern. Zudem zittern die kleinen Modelle sehr, weil sie zu leicht sind.
Nach meiner Meinung erscheinen die Faltglaeser viel bequemer zu sein, sind es aber tatsaechlich bei der Benutzung nicht. Sie sind nur bequemer, wenn man sie gerade nicht benutzt!
Wenn Sie also wirklich ernsthaft beobachten wollen, dann kaufen Sie sich mindestens ein 8x32, besser noch ein 8x42. So ein Glas ist gross und griffig und hat das noetige Gewicht, damit Sie es ruhig halten koennen. Wenn Sie an der Beobachtung Freude haben, werden Sie ein mittelgrosses Glas oft benutzen und gerne bereit sein, 600 - 800g durch die Gegend zu tragen. Im Vergleich dazu, erscheinen mir die kleinen Glaeser ueberteuert, man bekommt viel weniger Beobachtungskonfort fuer sein Geld. Die Faltglaeser folgen nur dem heute allgemeinen Trend, dass alles moeglichst klein und bequem sein muss, sodass man sich mit nichts belasten muss. Auch im Theater, in der Oper, im Museum oder auf Sportveranstaltungen kann man mit dem 8x32 Trinovid oder Ultravid wunderbar beobachten. Einem 20er Modell geht da sehr schnell das Licht aus und das Gesichtsfeld ist oft zu klein. Fuer die Preisschilder in der Stadt, reicht natuerlich ein Faltfernglas, aber ein Mono vielleicht auch schon.
MfG
A. Mackenbrock