Her Mackenbrock,
ich will mich nicht auf einen „Streit” einlassen, denn das führt zu nichts. Ich sagte ja schon, daß man je nach individuellen Erwartungen und Vorlieben die Prioritäten verschieden setzten kann. Da hat es keinen Sinn, Sie überzeugen zu wollen, denn Sie sehen alles eben etwas anders als ich, und Sie werden umgekehrt bei mir ebenso wenig Erfolg mit Ihren Missionierungsversuchen haben.
Es ist aber gut, wenn hier im Forum unterschiedliche und sogar gegensätzliche Meinungen (bei solchen Themen, die subjektiv zu beurteilen sind, nicht bei physikalischen Sachverhalten) veröffentlicht werden. Denn so haben die, die mangels ausreichender eigener Erfahrung* nach Orientierung suchen, Argumente für und wider, und damit kann jede(r) dann für sich entscheiden, was in ihrem/seinem Falle relevant ist.
* Mir scheint es übrigens, daß auch Ihre Erfahrung mit Kompaktferngläser nicht sehr groß ist, denn Sie schreiben sinngemäß darüber nur, daß Sie schon Gegegenheit hatten, durch solche Ferngläser mal durchzuschauen und sie dabei mit größeren Ferngläsern zu vergleichen. Genau das aber ist zu wenig, um ein fundiertes Urteil über Kompaktferngläser abgeben zu können, denn dann schränken Sie die Beurteilung ausschließlich auf den von Ihren herausgestellten Leistungsaspekt ein. Sie müssen ein Kompaktfernglas wirklich über Monate hinweg benutzt haben, um dabei (nahezu täglich) zu erfahren, wie oft und welchen Nutzen es Ihnen bringt, den Sie nie und nimmer kennengelernt hätten, wenn Sie sich ausschließlich auf ihre Erfahrung mit größeren Ferngläsern stützen, die bei den betreffenden Beobachtungsgelegenheiten zu Hause in einer Schublade geblieben wären.
Ich darf aber wegen Ihres Hinweises darauf, daß Frau Eickmeyer ein 8x20 und ein 8x32 als ihre Alternativen angab, zwischen denen sie sich zu entscheiden habe, meinerseits auch auf etwas hinweisen, nämlich daß Frau Eickmeyer geschrieben hat:
„Optisch hat mich das Glas schon sehr überzeugt, aber wo ist denn da der Leichtbau? Mir kommt dieses zierliche Glas im Gegenteil sehr schwer und richtig massiv vor … Werden die fast 600 Gramm zur Last … ?”
Ich interpretiere diese Kritik als ein Zeichen dafür, daß Frau Eickmeyer (ähnlich wie ich) dem Kriterium Gewicht höhere Bedeutung beimißt, als Sie es tun. Vielleicht möchte sie (ähnlich wie ich) möglichst oft ein Fernglas dabei haben, auch wenn von vornherein gar nicht geplant war, Beobachtungen durchzuführen? Ist es da nicht legitim, zu diesem Aspekt ausführlich Stellung zu nehmen und ihn in den Vordergrund zu stellen? Mit Ihrer Empfehlung im ersten Textabsatz, sogar ein „40er Modell” einem Fernglas mit Objektivdurchmesser ab 30 mm vorzuziehen, zielen Sie aber genau in die entgegengesetzte Richtung.
Ansonsten brauche ich auf Ihre Argumentation nicht weiter einzugehen, denn ich müßte mich nur wiederholen – wir gehen halt von unterschiedlichen Prioritäten aus.
Walter E. Schön